Mein Leben und ich
Donnerstag, 8. Mai 2025
Ambulant vs. Stationär B185
Ein weiteres Mal melde ich mich auf meinem Blog. Dieses Mal möchte ich über meine vergangenen 3 Wochen reden. Denn ich war nicht wie üblich auf meiner eigentlichen Arbeit, sondern in der ambulanten Pflege. Daher auch der Titel meines heutigen Beitrags. In den 3 Wochen traf ich auf die unterschiedlichsten Menschen und lernte vieles, was ich für meine Ausbildung brauche. Nun ist mittlerweile eine Woche vorbei und ich müsste ein bisschen reflektieren, was ich alles erlebt habe. Ich sollte 100h in 3 Wochen sammeln, was eine ziemliche Herausforderung darstellt. Somit musste ich morgens und abends arbeiten, um auf meine Stunden zu kommen.
In den ersten Tagen stellte ich mich noch ziemlich dumm an, könnte man meinen. Gerade anfangs haperte es bei mir sehr bei der praktischen Umsetzung. Gefühlt alles, was ich lernte, war wie ausradiert aus meinem Kopf. Ich musste gefühlt alles neu lernen. Ich sprach auch anfangs nicht viel und egal wie oft mir meine Kollegin mir etwas erklärte, ich konnte es in meinem Kopf nicht umsetzen. Es war einfach nicht möglich in dem Moment. Ich habe wirklich versucht mich zusammenzureißen, aber ich hatte einfach meine Schwierigkeiten. Direkt am zweiten Tag sollte ich auch Blutzucker messen und Insulin spritzen, beides Dinge, die ich selbst nie praktisch auf meiner Arbeit gelernt habe. Schulisch habe ich es natürlich gelernt gehabt, aber auf meiner Arbeit haben meistens die Fachkräfte das Spritzen übernommen. Somit hatte ich kaum die Gelegenheit gehabt, es selbst auszuprobieren. Nur immer zuzusehen ist nochmal was anderes, als es wirklich umzusetzen. Demnach stellte ich mich beim ersten Mal nicht sonderlich perfekt an. Beim Insulinspritzen hatte ich auch immer Angst, mich an der Nadel zu piksen, viele haben einen sicheren Halt mit der Nadel, ich lernte jedoch in der Schule, dass man sehr vorsichtig damit umgehen soll. Doch mit viel Zeit lernte ich auch das, schon nach wenigen Tagen war ich immer mehr geübter. Jedoch sollte ich am zweiten Tag bei einer Person Medikamente richten, so etwas durften nur die Fachkräfte bei uns machen. Jedoch war die Kollegin die ganze Zeit an meiner Seite, damit auch ja nichts passiert oder ich etwas Falsch mache. Es war dennoch ein komisches Gefühl, die Medikamente zu richten, sie meinte noch, ich wäre echt langsam gewesen, man hätte nur 20 Minuten Zeit, um die ganzen Medis zu richten. Wenn man das jedoch noch nie zuvor machte, kann man auch nicht sonderlich schnell sein. Auch musste ich am zweiten Tag eine alte Dame duschen, erstmal nichts ungewöhnliches, mache ich auf meiner normalen Arbeit ja auch, aber ich musste das mit einem Badewannen-Lifter machen. Mit so etwas habe ich zuvor noch nie gearbeitet. Allgemein war es ein komisches Gefühl, zu den Leuten nach Hause zu fahren und mit einem Schlüssel die Tür aufzumachen. Das fühlte sich einfach anders an, als an den Türen zu klopfen. Diese ganzen Treppenlifter, Badewannen-Lifter habe ich in echt nie gesehen, das war was völlig Neues für mich. Auch, dass manche ein Pflegebett besitzen, ich wusste nicht mal, dass man so etwas für das eigene Heim beantragen kann. Aber ich schweife ab, beim Duschen der Person stellte ich mich natürlich auch nicht sonderlich heldenhaft an, aber in er ersten Woche, wenn alles für mich neu ist, kann man da auch nicht sonderlich viel erwarten von mir. Ich brauche nun mal meine Abläufe. Während es in den Frühschichten eher mäßig gut lief, war es abends so ein Unterschied. Gerade abends gab es nicht so viele pflegerische Aktivitäten. Meistens sind wir nur hergefahren, haben Blutzucker gemisst oder Medikamente eingegeben und sind wieder weggefahren, nur bei manchen musste man beim Umziehen helfen. Das war auch deutlich entspannter, mit den Kolleginnen im Spätdienst verstand ich mich gut, manche hatten eine sehr offene Persönlichkeit und andere hingegen eine ruhige, gelassene Persönlichkeit. Aber ich sah in den Wochen, was sie ausmachten. Die Schicht ging am Abend auch nicht sonderlich lange, meistens waren wir gegen 19 Uhr schon fertig und fingen um 16 Uhr jedes Mal an. Morgens ging es immer um 6:30 Uhr los, aber waren vor 12 Uhr jedes Mal schon fertig. Wenn man jedoch wie ich auf seine Stunden kommen muss, musste ich nach wenigen Stunden wieder los zur nächsten Schicht. Es war an sich nicht so hart, als wenn ich auf meiner Arbeit 7h am Stück arbeiten musste, aber ich war nach ein paar Tagen ziemlich ausgelaugt, vom Hin und Her. Ich hatte kaum gehabt für meine Prüfungen zu lernen, dieses kurze Zeitfenster, wo ich frei hatte, war mir einfach zu knapp.
Die erste Woche war für mich so die Kennlernphase meines Außendienstes. Die zweite Woche war dann hingegen ein wenig anders, gerade morgens, da bin ich mit einer andere Kollegin morgens gefahren. Die war von Natur viel, viel direkter zu mir. Am ersten Tag war sie noch gewillt mir was beizubringen, am zweiten Tag sah es jedoch anders aus und ich merkte, dass es sie störte, dass ich so viele Schwierigkeiten hatte. Zugegeben musste ich wieder neue Leute kennenlernen, da die im ambulanten Dienst immer eine die gleichen Routen fahren und ich so neue Gesichter traf. Ich war vor allem am zweiten Tag enttäuscht von mir selbst, dass ich es nicht auf die Reihe bekam, mich gut anzustellen und so viele Leichtsinnsfehler zu haben. Ich war so nervös und unsicher, sie musste einmal sogar einschalten, weil ich total planlos war. So etwas passiert mir sonst nicht auf der Arbeit, also ich hatte ein riesigen Blackout gehabt. Hinterher war sie auch sehr enttäuscht von mir und meinte, wenn sie meine Beurteilung schreiben müsste, würde da nichts Positives drin stehen. Ich war am Ende selbst von mir enttäuscht, dass ich nicht gut war. Der harsche Ton tat im ersten Moment auch weh, aber es öffnete mir sozusagen die Augen, dass ich viel mehr an mir selbst arbeiten sollte. Im Laufe der Schicht war sie jedoch wieder positiver gestimmt und bemühte sich, mir noch etwas beizubringen. Ich beichtete ihr auch, dass ich kaum Praxisanleitung bekam und mir deswegen so viel "Grundwissen" fehlte. Klar kann ich das auf meiner Arbeit schieben, aber irgendwo ist es auch meine eigene Schuld, ich hätte mich da viel mehr reinhängen sollen, damit ich nicht wie der letzte Depp mich verhalte während der Schicht. Die nächsten zwei Tage liefen schon besser und ich bemerkte, dass sie eine Eigenart besitzt. Die Art und Weise, wie sie mit den Leuten spricht, sie konnte offen über alles Mögliche reden. Selbst bei einer Person, die ich am Wochenende zuvor traf, die mit meiner Kollegin damals kaum sprach, hatte mit dieser Kollegin ganz viele Wörter gewechselt. Das hatte ihr richtig gutgetan, mehr zu reden. In diesem Augenblick merkte ich, was sie so besonders machte. Sie nahm sich wirklich Zeit, zwar sind sie alle an eine gewisse Zeit gebunden, aber zu sehen, wie offen die alte Dame mit ihr sprach, öffnete mir erneut die Augen. Am Ende der zweiten Woche sagte sie zu mir, ich muss viel an mir arbeiten, nicht für andere, sondern für mich, wenn ich tatsächlich irgendwann die Ausbildung zur Fachkraft machen möchte. Bis zu meiner Prüfung habe ich jedoch auch noch einiges zu lernen. Die Woche war zwar nicht einfach, aber es zeigte mir, dass ich mir viel mehr zutrauen sollte.
In der dritten Woche arbeitete ich wieder mit der gleichen Kollegin zusammen, mit der ich auch in der ersten Woche jeden Morgen arbeitete, sie meinte, ich muss nur bis Mittwoch arbeiten, da diese paar Stunden, die mir noch fehlen würden, ausreichen. In den drei Tagen durfte ich wie jedes Mal Blutzucker messen, Insulin spritzen oder Tropfen richten. Das konnte ich mittlerweile ziemlich besser als am Anfang. Noch nicht ganz perfekt, aber dafür, dass ich es davor nie richtig lernte, war das ein sehr großer Schritt. Mit viel Bemühung hatte ich in den paar Wochen unglaublich viel Neues gelernt für meine Ausbildung. Es ist ein so starker Kontrast zu meiner eigentlichen Arbeit, obwohl es so viel anders auch wieder nicht ist. Es sind wie so zwei unterschiedliche Welten und doch die gleichen. Irgendwie.
Heute, ungefähr eine Woche seit meinem letzten Arbeitstag, erhielt ich meine Beurteilung von der Chefin vom ambulanten Dienst. Ich konnte mir schon denken, dass sie nicht ganz zufrieden mit mir waren, da ich wie gesagt, echt meine Schwierigkeiten hatte, aber mich echt steigerte mit der Zeit. Jedoch schrieb die Chefin unter anderem, dass ich nicht das nötige Fachwissen für meinen Ausbildungsstandes besitze, was mich schon ziemlich verletzte. Also das einfach vor sich liegen zu haben und das zu lesen. Autsch.

Das war mein Bericht zum ambulanten Dienst und meine ganzen Eindrücke der letzten paar Wochen. Ab Samstag geht es wieder auf meine richtige Arbeit und das Gelernte anzuwenden, wird interessant. Bis zum nächsten Beitrag.

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Donnerstag, 27. März 2025
Der zweite Praxisbesuch B184
Ach ja, das Leben steckt immer wieder voller Überraschungen, daher verfasse ich mal wieder viel zu spät einen weiteren Beitrag.
Mittlerweile habe ich meinen zweiten Praxisbesuch hinter mir und möchte gerne erläutern, wie dieser ablief und was es für mich zu bedeuten hatte. Ich war natürlich Tage davor richtig aufgeregt, da mein erster Praxisbesuch nicht gut lief und unbedingt besser werden möchte. Gerade, da ich im Mai meine Prüfungen langsam schreibe und sich meine Ausbildung dem Ende neigt. Tage vor meinem Praxisbesuch suchte ich Blumendekorationen raus, da mein Thema die Aktivierung war bzw. Pflanzen & Blumen. Ich sprach es auch mit meinen zwei Bewohnerinnen ab, wie ich mir das vorgestellt habe. Für den Praxisbesuch mussten wir mindestens uns zwei Leute raussuchen, mit denen wir eine Aktivierung durchführen. Ich habe mich für diejenigen entschieden, die sich allgemein gut verstehen, auch viel sprechen und kognitiv fit genug sind, um da gut mitzumachen. Am Tag davor wollte ich wirklich vorbereitet sein, ich hatte Spätdienst und ging zu eine Chefin hin, mit der ich absprechen konnte, dass ich die Kapelle als Raum benötige, wenn ich am nächsten Tag meine Prüfung sozusagen abhalte, gesagt getan, sie hat es gemacht und ich war sehr froh darüber, sie errichtete eine Trennwand, damit man den Nebenraum nicht hörte.
Dann war es soweit, mein Besuch war eigentlich erst gegen 11 Uhr ca. aber ich war schon bereits um 9 Uhr da, um wirklich vorbereitet zu sein, ich schnappte mir meine Plastikblumen, schaute meine Unterlagen an und ging zur Arbeit. Am Speisesaal traf ich bereits auch auf meine Bewohnerinnen, sie saßen am Tisch und waren bereits fertig mit Frühstücken. Ich zeigte denen, was ich alles mitgebracht habe und lieh mir von einer Bewohnerin einen Blumenstrauß aus, wir kannten allerdings die Namen der Blumen nicht, doch eine Kollegin konnte uns da gut weiterhelfen, somit kannten wir die Namen der Pflanzen und waren gut ausgerüstet. Ich sah bereits, wie mein anderer Kollege, der auch den Praxisbesuch hat, jedoch vor mir, gerade am präsentieren gewesen ist, ich wurde dabei sehr nervös, mir versicherten jedoch alle, dass das gut klappen wird. Eine weitere Bewohnerin fragte mich, ob sie auch dabei sein dürfte. Das Interessante ist, sie war bei meinem letzten Praxisbesuch schon dabei und es lief wie gesagt nicht gut, aber ich vertraute ihr, dass es gut läuft, gerade da ich mich mit ihr auch prima verstehe und sagte zu. Als die Lehrerin, meine Chefin und mein Kollege fertig wurden, ging für mich dann die Action los, ich hatte 5 Minuten Zeit, um den Raum vorzubereiten, da mein Kollege überzogen hatte und ich den Raum brauchte.
Nun, war ich vorbereitet und konnte beginnen. Ich begrüßte die Lehrerin, ich sollte zuerst eine Biografie und einen momentanen Zustand der Damen berichten, ich konzentrierte mich auf meinen Aufschrieb. So gut es ging, erzählte ich alles, was ich über die beiden ursprünglichen Bewohnerinnen wusste, schaute dabei jedoch nicht unbedingt auf mein Gegenüber. Augenkontakt zu halten ist für mich ein ziemliches Hindernis, aber habe es gut gemeistert. Als wir fertig wurden, gingen wir in den Raum, ich holte meine Bewohnerinnen ab und fragte meine Lehrerin, ob es in Ordnung sei, wenn eine Bewohnerin zusätzlich teilnehmen darf, was sie auch bejahte. Somit hatte ich drei Bewohnerinnen zu betreuen und freute mich irgendwie. Es fing normal an, ich bot den Frauen einen Platz an in der Kapelle, wir versammelten uns um einen Tisch und legten los. Der Einstieg war recht simpel, ich zeigte den Frauen meine Box und fragte nach, was wohl das Thema sein könnte, was alle erraten konnten. Ich las ein Zitat vor, hatte dabei Angst, dass eine Bewohnerin mich schlecht versteht, da sie schwerhörig ist, aber sie machte einen sicheren Eindruck, auch wenn ich mich wiederholen musste. Kurz darauf stellte ich einige Blumen vor und ließ meine Bewohnerinnen erraten, was das für Blumen sind, da wir davor die Namen einiger Blumen herausfinden konnten, war es für uns relativ einfach. (Das wussten meine Chefin und meine Lehrerin natürlich nicht, dass wir davor die Blumen durchgegangen sind, damit wir besser vorbereitet sind). Allgemein lief es ziemlich gut, ich stellte einige Fragen bezüglich Blumen, welche Pflanzen sie in ihrem Garten pflanzten, was sie für Tricks hatten, um besser voranzukommen und welche Blumen sie besonders mögen + vieles mehr. Ich ging dabei auf jede Person ein, stellte abwechslungsreiche Fragen, auch habe ich ein Kreuzworträtsel erstellt. Dieses haben wir gemeinsam lösen können, bei manchen Punkten gab ich Hinweise, damit sie auf die Antworten kommen, eine Bewohnerin entschuldigte sich dafür, dass sie bei einer Frage so auf den Schlauch stand, ich nahm es ihr jedoch nicht übel. Sie war mindestens so aufgeregt wie ich, wenn nicht, sogar noch mehr. Interessant hierbei ist, eins der Lösungen war "Löwenzahn", ich nahm an dem Tag ein Blumenkalender mit und für die Woche, in der diese Prüfung stattfand, war der Löwenzahn abgebildet. Man könnte meinen, es wäre ein glücklicher Zufall gewesen oder gar Schicksal. Schließlich wurde der Praxisbesuch bereits verschoben, aber ich war froh, dass er diesmal auch stattfand. Am Ende verabschiedete ich mich von den Bewohnerinnen, sie haben allesamt gut mitgemacht, ich schenkte ihnen meine Plastikblumen, worüber sie sich alle sehr freuten. Ein Blume blieb allerdings übrig und dies war die Nelke, aus gutem Grund. Ich dachte damals, als ich sie kaufte, das wären kleinere Rosen gewesen, da die Nelke an der Rose stand, ohne Bedenken nahm ich sie mit. Da meinte eine Bewohnerin über die Pflanze, dass sie diese Blumen bestenfalls vermeidet. Die Nelke galt offenbar als Friedhofsblume und verbindet es demnach mit düsteren Erinnerungen, ich wusste das allerdings nicht, daher blieb die übrig, die Bewohnerin bekam von mir übrigens eine Orchidee. Sie mochte Orchideen, aber eine echte wäre viel Aufwand. Schließlich waren wir fertig, ich begleitete die Bewohnerinnen teilweise im Zimmer oder Betreuung, ich selbst musste mit meiner Chefin und Lehrerin die Reflexion durchgehen. Ich sollte erst die positiven Dingen aufzählen und dann Fehlern, die mir aufgefallen sind. Wir sind diese durchgegangen, anscheinend habe ich keinen Augenkontakt zur Lehrerin gehalten, als ich die Biografien vorlas , auch sollte ich deutlicher sprechen (das sagt man mir jedoch seit meiner Kindheit, wahrscheinlich wird sich da nicht viel ändern). Es waren größtenteils nur Kleinigkeiten, ich bekam eine 2 bzw. 1,8. Darauf war ich sehr stolz. Die Lehrerin fragte mich zudem, was ich nach meiner Ausbildung vorhabe, ich meinte daraufhin, dass ich versuchen möchte, die Fachkraft-Ausbildung anzugehen, dabei zu meiner Chefin schaute und hinzufügte "wenn ich natürlich darf". Und na ja... ihre Antwort war nicht gerade zufriedenstellend, meine Chefin sagte nur, sie will, dass ich 1-2 Jahre warte mit dieser Ausbildung und erstmal mehr Praxis mache. Sie hat mir die Ausbildung ausreden wollen, dass sie mir das nicht zutraut aktuell. In diesem Zeitpunkt war mir meine 2 in der Prüfung egal, ich war nur noch schockiert und enttäuscht. Auch über mich selber, aber vor allem auch, da ich ursprünglich die Fachkraftausbildung angehen wollte, aber nicht durfte und doch lieber zuerst die Helfer-Ausbildung machen sollte, was ich ja auch tat. Es war wie ein Schlag ins Gesicht, es hat mich hart getroffen. Letztendlich verabschiedete sich die Lehrerin von mir und wünschte mir viel Glück für die Zukunft. Ein schwaches Danke konnte ich noch hervorbringen.
Wieder in meinem eigentlichen Bereich angekommen, erzählte ich allen, wie die Prüfung ablief, sie gratulierten mir alle zur guten Note, ich teilte jedoch erst keinem mit, dass meine Chance auf die Fachkraftausbildung verwehrt wurde.
In Ruhe räumte ich meine Sachen auf und wollte nach Hause gehen, da betrachtete ich die Nelke, ich legte sie in die Kapelle zu einem Bild eines Bewohners, der eine Woche zuvor plötzlich verstarb. Ich weiß nicht warum, aber es fühlte sich als Abschied richtig an, ihm diese Nelke zu überreichen, wenn auch bildlich. Die Sache mit dem Kalender ging mir nicht aus dem Kopf, klar kann das Zufall sein, aber ich spürte, es war vorherbestimmt und wollte mich irgendwie dafür bedanken, dass es so gut lief. Die Kapelle habe ich nun aufgeräumt, ich räumte sogar Sachen von meinem Kollegen auf, der schnell verschwand. Ich musste 2h später wieder arbeiten gehen, eigentlich hätte man frei gehabt, aber der Praxisbesuch hatte andere Pläne mit mir gehabt, da der Plan bereits feststand und ich nicht tauschen konnte. Die Bewohnerin, der ich eine Orchidee schenkte, stellte die Pflanze in einer besonderen Vase und meinte, das ist ein Andenken an mich und den Tag, wie wir gemeinsam diese Prüfung von mir meisterten. Das hat mich sehr gefreut zu hören. Bis heute steht die noch an ihrem Platz. Erschöpft machte ich mich auf den Weg nach Hause.
Die Tage verstrichen und ich machte mir vermehrt Gedanken darüber, was ich als Nächstes tun sollte. Auch berichtete ich mittlerweile meinen Kolleginnen gegenüber, dass man mir die Ausbildung verwehrt hatte und die waren alle (zurecht) empört darüber. Gerade in der Pflege herrscht Personalmangel, aber mir gab man nicht mal die Chance, mich zu beweisen. Sie wollten mich alle dazu ermutigen, doch die Ausbildung zu versuchen, aber wenn die Chefin sich da quer stellt, kann ich wahrscheinlich schlecht Ja sagen. Sorgfältig sortierte ich meine Gedanken, das Haus wird vermehrt schlechter bzw. die Atmosphäre ist nicht mehr so wie früher, viele möchten gehen/kündigen und keiner sieht eine wirkliche Zukunft fürs Haus. Das ist echt schade, da ich gerade am Anfang meines FSJs damals auf viele Kolleginnen aufsah. Auch die damaligen Chefs, die beide nicht mehr da waren mittlerweile. Jetzt sind genau 2 Wochen vergangen seit meinem Praxisbesuch, nächste Woche habe ich wieder Schule und eigentlich hatte ich ein Vorstellungsgespräch gehabt für die Fachkraftausbildung (also, dass ich an der Schule angenommen werde)m, was ich somit verwerfen kann. Allgemein überlegte ich mir, in welche Richtung ich gehen möchte. Ewig in der Pflege zu bleiben ist nicht zwingend mein Ziel, soll ich die derzeitige Ausbildung durchziehen und mir was Neues suchen? Und wenn ja, was? Bin ich überhaupt noch geeignet für den Beruf und was will ich in meinem Leben erreichen? Werde ich jemals glücklich sein, bei dem, was ich mache? So viele Gedanken schwirren mir derzeit durch den Kopf.

Das wars für heute mit meinem Beitrag, eventuell kommt die Tage wieder ein Beitrag, in dem ich über andere Dinge schreibe, aber heute wollte ich ausführlich über meinen zweiten Praxisbesuch berichten, gerade da ich darüber auch reflektieren möchte. Es hat mir gutgetan, das alles hier niederzuschreiben. In diesem Sinne, bis dann, ciao. ~

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Montag, 17. Februar 2025
Wochenende ohne Ende B183
Oh hey, mein erster Beitrag in diesem Jahr. Das muss gefeiert werden. Dabei kann ich ja erzählen, was ich so in den vergangenen zwei Monaten alles erlebt habe. Angefangen mit einer ziemlichen Erkältung, die sich von Weihnachten bis Anfang Januar gezogen hatte. Natürlich war ich ab Silvester wieder auf der Arbeit, die ersten Frühschichten haben mich total fertig gemacht, da ich absolut keine Kraft hatte, dann ging auch schon der erste Schulblock in diesem Jahr los, dabei war ich erstmal 3 Wochen am Stück in der Schule, ich habe so gut es ging, auf alle Klassenarbeiten gelernt und unzählige Zusammenfassungen zu unzähligen Themengebiete geschrieben. Ob es sich gelohnt hatte, erzähle ich weiter unten. Der Schulblock war eine nette Abwechslung im Vergleich zur Arbeit, in letzter Zeit nahm die schlechte Stimmung zunehmend zu. Da war es mal schön, mit anderen Leuten Zeit zu verbringen. Als dieser Schulblock sich sein Ende neigte, kündigte die Lehrerin an, dass wir im nächsten Block unser Zeugnis bekommen. Ich war echt aufgeregt, da ich lange kein Zeugnis mehr bekam und freute mich insgeheim auch etwas. Dann am vorletzten Schultag erhielt ich einen Anruf von meiner Chefin und bat mich da drum, am Wochenende direkt einzuspringen, sie meinte, alle anderen seien bereits krank und sie haben sonst niemand anderes, widerwillig sagte ich zu. War demnach nach meinem Schulblock auf der Arbeit in der Spätschicht. Es war zwar schön alle wiederzusehen, aber das Wochenende wäre mir lieber gewesen, wenn ich zu Hause gewesen wäre. Somit war ich die letzten Wochen beschäftigt auf der Arbeit zu sein. Es war echt keine leichte Zeit, an jedem Wochenende musste ich ausnahmslos arbeiten, obwohl ich frei hatte, musste ich an meinem anderen Wochenende auch einspringen, wenn auch nur einen Tag lang, aber es war dennoch unfair, hatte ich das Gefühl. Die Chefs haben natürlich am Wochenende frei, aber der Rest muss arbeiten und einspringen. Vergangene Woche musste ich echt dafür kämpfen, an meinem freien Tag nicht einzuspringen. Ich hätte eigentlich vergangene Woche meinen zweiten Praxisbesuch gehabt, der wurde jedoch erst vorverschoben und dann abgesagt, weil die Lehrerin krank wurde. Dadurch hatte ich wieder einen freien Tag, den ich auch wirklich brauchte. Den Tag wollte ich mit meiner besten Freundin verbringen, da sie einen Tag später Geburtstag hätte. Somit habe ich den Valentinstag alleine auf der Arbeit verbracht, ich hatte sogar Spätschicht an dem Tag gehabt und am nächsten Tag Frühdienst, weshalb ich sowieso nicht viel unternehmen konnte, leider. Seit heute habe ich wieder Blockunterricht und bekam auch mein Zeugnis überreicht. Mein Durchschnitt ist einfach bei einer 1,7! Mein bislang bestes Zeugnis, da war ich selber ziemlich überrascht, ich hatte viele 2er gehabt, auch einige 1er und eine 4, wegen meinem Praxisbesuch, den ich im Dezember vergeigt habe.
Außerdem habe ich noch etwas mitzuteilen, was mal nicht mit der Arbeit oder Schule zu tun hat.
Nämlich hat Grafi sich mal wieder gemeldet bzw. er existiert noch. Vor einigen Monaten erwähnte ich in einem speziellen Post, dass er mit seinem Content aufhörte und ich darüber echt traurig war. Ich meinte auch, dass ich was Besonderes für ihn vorbereitet habe, nun vor einer Woche habe ich mich endlich zusammengerissen und für ihn ein special Video aufgenommen, unter anderem mit anderen aus seiner Community, einfach um zu zeigen, dass er uns nicht egal war/ist und er stolz sein kann, auf das, was er erreicht hatte. Er hat sich sehr darüber gefreut. Mich hatte es demnach auch gefreut, da ich das Video schon seit Beginn seines Abgangs geplant hatte, einfach zum Abschied. Heute allerdings lud er komische Zeichen hoch und irgendwie gibt mir das Hoffnung, dass er wieder zurückkommt. Vielleicht hatte ihn das ja motiviert, nicht aufzugeben. Ich hoffe jedenfalls, er gibt nicht auf.
In meinem letzten Beitrag erwähnte ich zudem, dass ich eine coole Person kennengelernt habe und auch zwei Monate später kann ich das nach wie vor behaupten. Ich mag ihn echt, ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll. In den vergangenen Monaten im vergangenen Jahr habe ich mich nach und nach zurückgezogen. Dann war er auf einmal da und verbrachte mit mir nächtelang im Call oder schrieben bis spät in die Nacht. Das hat meine Einsamkeit, die ich zu der Zeit verspürte, echt geholfen bzw. ich meine damit, dass es mir half, Abends vor allem nicht alleine zu sitzen und zu seufzen. Es ist nicht so, als wären mir meine anderen Freunde egal geworden oder so, es hat mich nur gefreut, mal wieder mehr zu erleben. Mein Leben wurde dadurch deutlich spannender als ich erwartet hatte.
Mal schauen, was mich sonst noch in den nächsten Wochen alles so erwartet. Es bleibt spannend.

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Letzte Aktualisierung: 2025.05.08, 00:17
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