Mein Leben und ich
Freitag, 11. Oktober 2024
Der Graf aus dem All B181
Dieses Mal melde ich mich mal früher als sonst. Keine 2 Monate oder 3 Jahre, denn ich möchte, auch für mein zukünftiges Ich, wenn ich diesen Beitrag eines Tages wieder lese, etwas aus der Vergangenheit hinterlassen. Ich habe mir ältere Blogbeiträge durchgelesen und finde es doch irgendwie stark, wie aktiv ich den Blog immer führte und immer etwas zum schreiben hatte (vor allem auch, über welche Persönlichkeiten immer) In den 3 Jahren, wo ich hier inaktiv war, habe ich viele Dinge erlebt und neue Leute kennengelernt. Einen davon möchte ich näher erläutern in diesem Beitrag, aber möchte erstmal ein bisschen Kontext einfügen, damit ich auch einige Jahre später noch weiß, um was es genau ging. Diese eine Lücke möchte ich füllen. Kehren wir also ins Jahr 2022 zurück, Anfang 2022 sah die Welt bei mir noch anders aus. In der 13. Klasse habe ich mich auf meine Abiturprüfung vorbereitet, damals wusste ich noch nicht, was aus mir werden sollte, wie immer lenkte ich mich mit dem Internet ab. Einen Creator, den ich damals gerne schaute, hatte zu dem Zeitpunkt beinah 100 000 Abos erreicht, ein wahrhaftiger Meilenstein, mit einem weiteren damaligen Kollegen wollten wir an einem Special arbeiten, so einer Art Dankesvideo, weil er mit seinen Videos immer die Leute unterhalten hatte. Dazu wollten wir verschiedene Leute einladen, alte, aber auch neue YT Kollegen, vor allem aber auch Zuschauer, einfach um diesen 100k ein Gesicht zu zeigen. Die Community ist mehr als nur eine Zahl. Die Beiträge wurden an mich gesendet, da ich die Videos zusammenschnitt zu einem großen. Der Erste aus der Reihe schickte mir seinen Beitrag und wir haben uns gut auf Anhieb verstanden. Er hat sich damals Graf genannt, aber alle nannten ihn Grafi, so wie ich in diesem Beitrag. ich begann immer mehr auch seinen Content zu verfolgen, seien es Videos oder Livestreams. Sozusagen habe ich mich immer mehr mit ihm und seinen Content auseinandergesetzt. Da ich jetzt sozusagen die Einleitung habe, kann ich ja die letzten paar Jahren erzählen.

Es brauchte seine Zeit bis ich Anklang in der Community gefunden habe. Eine neue Person hat es bekanntlich immer schwer am Anfang, doch ich wurde gut aufgenommen. Mit Grafi habe ich hin und wieder geschrieben, meistens über Kleinigkeiten, ich schaute mir gerne seine Streams an, Streams sind für mich sowas wie diese ganzen Streamingplattformen geworden, in denen man sich verschiedene Serien anschaut, da reizte es mich immer wieder einen neue "Serie" bzw einen neuen Streamer zu entdecken. Ich merkte von Anfang an, dass er keine gewöhnliche Internetpersönlichkeit ist, er strahlte so eine Aura aus, die ich bis heute nicht ganz erklären konnte. Man merkte ihm an, dass seine Community für ihm das Wichtigste gewesen ist, er war nicht wegen des Geldes aus, das ist nur ein netter Zusatz für ihm gewesen, nein, er hat das immer mit Herz gemacht. Damals hat er mit anderen weiblichen Creator sich zusammengesetzt und eine Gruppe gegründet, die jedoch nicht besonders lange hielt. Der Grund dafür wurde damals nie genannt, er jedoch hatte zu der Zeit das Thema "Weltall" sich zum Thema gesetzt, weshalb er thematisch öfters was mit dem Weltall sich auseinandersetzte, seien es Sterne, Raketen oder einen Astronauten. Daher auch der Titel des heutigen Beitrags, "Der Graf aus dem All". Ich verstand mich ziemlich gut mit ihm, weshalb ich schnell im Chat zum VIP wurde und später sogar zum Moderator in seinem Chat. es war für mich immer eine Ehre, zum ersten Mal wurde ich damals bei Serah Moderatorin und war einfach wie einer Art Ritterschlag bei einer Person, die man gerne aktiv schaute, zum Mod befördert zu werden. So war es auch bei Grafi. Auch was Sprechen anging war es nicht so schwierig als bei anderen Leuten. Normalerweise bin ich bei neuen Leuten immer relativ schüchtern und rede anfangs noch nicht so viel, aber nicht bei Grafi. Da konnte ich von Anfang an mit ihm normal reden, als wäre das kein Problem. Ich weiß, er ist nur irgendeine Person aus dem Internet und viele Creator sind nicht das, was sie vorgeben zu sein und zeigen sich nur von einer Seite, doch auch hier wusste ich, er ist ein aufrichtiger Mensch, der zwar auch Fehler macht wie jeder andere auch, aber ich schätze ihn als vernünftig genug ein. Später entwickelte sich auch einer Art Freundschaft. Also zumindest sah ich es immer als Freundschaft an, kann vielleicht aus seiner Sicht auch die parasozialste Freundschaft überhaupt sein, aber ich glaube eher nicht, da er auch öfters von sich aus mich anschrieb und wir allgemein auf einer Wellenlänge waren. Wir teilten vielleicht nicht immer die gleiche Meinung, doch es gab nie eine Meinungsverschiedenheit die länger als eine Woche ging. Das längste war eher meine Schuld, da ich leicht eifersüchtig wurde. Damals hatte er einen Podcast mit jemanden geführt, dieser ist aber ausgefallen und hatte mich gefragt, ob ich mitmachen möchte. Tat ich auch, es war jetzt kein besonderer Part, vielleicht mal was anderes. Etwas später brauchte er wieder einen Partner für eine Folge, da meldete sich jedoch schon eine andere Person, die Folge mit ihr ging überraschend viral und wurde schnell zur beliebtesten Folge von ihm. Er redete oft hinterher wie toll er das fand, dass es Anklang fand und damals war ich ein wenig enttäuscht, dass die Folge mit mir nicht so gut im Verhältnis der anderen Folge ankam. Rückblickend dumm, aber damals traf es mich sehr, weshalb ich für eine kurze Zeit mich von ihm distanzierte, um ein bisschen davon wegzukommen. ich erklärte ihm eine Woche später die Situation, dass es mir halt damals nicht passte und ich mich selber darüber ärgerte, dass ich so eifersüchtig reagiert habe und es mir einfach nur leid tat. Er hat mir auch verziehen und hat gemeint, er hat mich niemals gehasst deswegen, ich war auch froh drum. Über die letzten Jahre hinweg pflegten wir eine nette Freundschaft.

Nur merkte ich mit der Zeit, dass es langsam ruhiger um ihn wurde. Manche Zuschauer gingen, er wechselte auch von Videospiele, auf Musik sein Kanal. Er wollte in Videoform mehr so Alben oder Songs analysieren, ein gewagter Schritt, da er lange Zeit LPs machte. ich unterstützte ihn dennoch bei seinem Vorhaben, so ein Content Wechsel ist schwer, doch ich wollte dem eine Chance geben, was ich auch tat. Nur wurde auch ich ein wenig inaktiver, da ich durch die Arbeit total gestresster war und er manchmal dann streamte, wenn ich keine Zeit hatte oder keine Kraft, um am Pc noch da zu sein und jemanden zuzuhören. Zugegeben verlor ich mit der Zeit auch ihn aus den Augen, doch ich habe niemals aufgehört ihn als Person zu schätzen. Er half mir auch gelegentlich bei meinen Videos, das schätzte ich sehr. Gegen Mitte letzten Jahres schrieb er auf einer Plattform, dass er aktuell mit der Situation unglücklich ist und überlegt aufzuhören, was mich damals total schockierte. Also ja, es waren nicht mehr so viele Leute im Chat aktiv da, aber, dass er auch andeutete, dass die Zuschauer schuld sind, war echt hart. Ich schrieb ihm daraufhin einen langen Text und sagte ihm meine Meinung, dass man niemals seiner Community die Schuld geben sollte, irgendwann später hatte er den ursprünglichen Post wieder gelöscht und im nächsten Stream so weitergemacht, als ob nichts passiert wäre. hatte mich damals stutzig gemacht, vielleicht hatte er darüber nochmal nachgedacht, aber ganz konnte ich ihm diesen Text nicht verzeihen. Die nächsten Streams hatten für mich einen faden Beigeschmack gehabt, ich versuchte so gut es ging so aktiv wie möglich zu schreiben. (wenn man als einziges im Chat ist, ist es relativ schwer, aber hatte die Erfahrung öfters bei anderen Streamern gehabt, dass nur ich schrieb) Ich versuchte wirklich so interaktiv wie möglich zu sein, damit er nicht den Eindruck vermittelt bekommt, er wäre uns allen egal. Irgendwann schrieb ich ihm auch nochmal privat nach der Sache, dass es mir leid getan hat, dass ich ihn so angeschnauzt habe, weil es mich verletzte zu lesen, wie unglücklich er mit seiner Community ist. Monate verstrichen wieder aufm Land, er machte Community Events, an denen jedoch nur eine spärliche Anzahl an Leuten mitmachte, sodass er für sich beschloss, keine Community Events mehr zu machen, da die Nachfrage zu gering war. Ende letzten Jahres schrieb er wie jedes Jahr ein Jahresrückblick und gab auch offen zu, dass er mit dem Gedanken spielte, aufzuhören, aber doch weitermachte, da es ihm immer noch Spaß macht. ich hoffte, er macht noch lange weiter, doch das Jahr war ganz anders als erwartet...

Anfang 2024 ging es so weiter, dass es wenige Interaktionen gab, jedoch von beiden Seiten aus. Man merkte ihm schon etwas an, dass langsam die Luft raus war. Ich wollte dennoch nicht loslassen und klammerte mich an den Streams fest, die er noch machte. Ich habe das schon mal erlebt, dass ein Streamer, den ich sehr mochte, irgendwann aufhörte und wollte nicht, dass sich das wiederholte. Er meinte auch, dass er durch seine Arbeit nun mal weniger Zeit hatte, was ich auch respektiere, da das Vorrang hat. Er wagte noch einen Community Stream, doch auch der ging eher mau aus. Dann, von heut auf Morgen änderte er seine Struktur, viele Channels von ihm waren auf privat und auch einige Videos setzte er auf nicht gelistet, es fühlte sich mehr so an, als hatte er letztendlich aufgegeben und dann kam der Zeitpunkt, mit dem ich fast gerechnet habe, doch nicht wahrhaben wollte: Grafi hörte mit allem auf. Es ist jetzt ein Monat her ca. und dennoch trifft es mich wie ein Kometenschlag. ich konnte es einfach nicht glauben, all die letzten Jahre mit ihm, auch wenn wir uns jetzt nicht so lange kannten und er schon viel länger Videos machte, war ich sehr traurig darüber. ich habe ernsthaft geweint bei der Ankündigung, weil sich so ein Schmerz in mir auftat. Wie zuvor erklärt, hatte ich sowas schon mal erlebt, damals mit Kinji. Kinji war damals mein Lieblingsstreamer, ich habe für ihn alles stehen und liegen gelassen, ihn mit Fanarts überschüttet und war immer aktiv da, als er aufhörte, war ich erstmal niedergeschlagen, da ich so viel Zeit investierte. Er kam wieder, nur um nach nicht mal einem halben Jahr wieder aufzuhören, bis heute hört man nichts mehr von Kinji und ich wollte nicht, dass das Gleiche auch mit Grafi jetzt passiert. Ich mag es einfach nur nicht jemanden zu verlieren, mit dem man eine gute Zeit hatte. Es gab Up & Downs, doch ich konnte mich immer wieder auf ihm verlassen. Daher überlegte ich mir was zu basteln, was jetzt auch nicht so gut klappte, da ich schlichtweg keine Zeit mehr hatte und die Motivation auch etwas schwand. Daher schreibe ich in Form des Beitrags etwas über ihn, um einfach auf die letzten Jahre zurückzublicken und dankbar zu sein, jemanden wie Grafi kennengelernt zu haben. Es war nicht immer alles gut, doch was zählt, ist die positive Zeit, die man mitgenommen hat.

Somit beende ich den heutigen Bericht, seht es als einer Art Bonus an, da so lange nichts mehr kam und ich auch über die Leute und Ereignisse sprechen möchte, die ich kennengelernt habe. Ich werde den Grafen vermissen, das was bleibt, ist die Erinnerung. Danke für alles, Grafi. Auch wenn du das wahrscheinlich hier niemals lesen wirst. Es war mir eine Ehre. Bis dann, Ciao.

Der Graf aus dem All basierend auf den Beitrag B181

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Mittwoch, 9. Oktober 2024
Die zwei Seiten einer Medaille B180
Ich schreibe diesen Bericht gerade, um über meine derzeitige Situation zu reflektieren, die letzten Monate ,seit dem letzten Beitrag, hatte vieles in sich. Nicht nur war ich das erste Mal mit Freunden auf der Gamescom, sondern habe im vergangenen Monat meine Ausbildung angefangen.

Im Juli sind eher unspektakuläre Dinge passiert, die nicht weiter nennenswert sind, daher gehe ich direkt zu August über. August 2024 war wirklich ein... verrückter Monat. Die erste Hälfte bestand daraus, dass ich nahezu täglich auf der Arbeit war und die andere Hälfte hatte ich Urlaub. Am 8. August hatte ich Geburtstag gehabt, da August jedoch ein beliebter Urlaubsmonat ist, wurde heftig darüber diskutiert, wer überhaupt alles im August Urlaub nehmen darf, da meine Ausbildung im September beginnt, sollte ich meinen Resturlaub verbrauchen, wodurch ich knapp 2 Wochen Urlaub bekam. War schön, jedoch musste ich dafür meine Geburtstagsfeier einbüßen, denn viele Kolleginnen waren im Urlaub. Wir waren ziemlich unterbesetzt und es wurde mir zugegeben irgendwann zu viel. 7 Tage Arbeiten, um 1 Tag frei zu haben, nur um wieder 7 weitere Tage zu arbeiten. Irgendwann konnte ich nicht mehr, ich konnte so meinen Geburtstag auch nicht feiern, eigentlich war es immer Tradition, dass ich mit meinen Freunden an meinem Geburtstag feiern, hat die letzten Jahre immer wieder geklappt, doch dieses Jahr ging es einfach nicht. So fühlt sich wohl das Berufsleben an, man muss manchmal Opfer bringen, um auf einen gemeinsamen Punkt zu kommen. Ich habe zwar eingetragen, dass ich an dem Tag frei haben wollte, doch den bekam ich nicht, eben weil wir in der Zeit unterbesetzt gewesen sind. Ich konnte nicht mal an den Wochenenden feiern, da ich auch dort arbeiten musste. Immerhin war der Arbeitstag nicht so anstrengend. Im Grunde haben zwei meiner Lieblingskolleginnen mir zum Geburtstag gratuliert. Das fand ich schön, die eine Kollegin weiß einfach alles, was Pflege angeht, jeder vertraut ihr einfach und arbeitet mit Herz - die andere Kollegin hat selbst am traurigsten Tag mir noch ein Lächeln ins Gesicht zaubern können, indem sie mit ihrem sarkastischen Humor einfach jedem zum Lachen brachte und ich ihre Art einfach wertschätze, da sie nicht auf mich von oben herabsieht. Lange Zeit lang hatte ich bei manchen Kollegen einfach das Gefühl, dass ich nutzlos für die bin. Anfangs wurde vieles an mir kritisiert, da ich die Abläufe noch nicht gut kannte und einfach Zeit brauchte, um mich in diesem Beruf reinzufinden. Manche erwarteten wegen meinem Abitur, ich wäre kognitiv auf einem anderen Level als die anderen, so es ist mit meinem Zeugnis verschwendetes Potential, dass ich in so einem schweren Beruf arbeite. Manche meinten wiederum sogar, hätten sie einen anderen Abschluss, würden die was anderes arbeiten als Pflege. Das traf mich auch etwas. Als ich mich im Februar für die Berufsschule anmelden musste und zu einer Art Vorstellungsgespräch eingeladen wurde, musste ich der Abteilungsleiterin auch erklären, warum ich nicht direkt die Fachkraft-Ausbildung mache, sondern nur Helfer, da es ja schade wäre wegen meinem Abi. Manche sehen da den Menschen dahinter nicht. Wäre mein Klassenkamerad damals nicht gewesen, hätte ich mein Abitur gar nicht erst bestanden, wäre er nicht da gewesen, wäre ich bestimmt durchgefallen. Mein Schnitt war 3,3, wodurch ich bei manchen Betrieben dummerweise keine Chance hatte. Ich wollte damals was in Richtung Mediengestaltung machen, ein Traum, den viele in meiner Klasse hatten, viele haben studiert, andere fingen eine Ausbildung an, doch ich... ich fand nichts. Außer im sozialen Bereich. ich bewarb mich damals in einem Heim für Kinder mit Behinderung, wahrscheinlich wäre ich genommen worden, wenn ich auch ein Schulplatz gehabt hätte, doch ich bin rückblickend froh, dass daraus nie was wurde. Mitte August habe ich mit meinem Freund darüber gesprochen, mein Wunsch, anderen Leuten zu helfen, wurde irgendwie stärker. Obwohl ich immer schüchtern gewesen bin, wollte ich was im Leben machen, was mich erfüllt. Ich begann später nachzuschauen und fand eine Anzeige als Pflegekraft im örtlichen Heim, doch ich dachte mir, ich probiere erstmal ein FSJ aus, danach könnte ich mich ja immer noch entscheiden, was anderes zu machen. 2 Jahre später und ich bin immer noch hier. Es war nicht immer leicht, muss ich sagen. Wenn man noch nie zuvor in der Pflege gearbeitet hatte, macht es auch Sinn, dass der Start in sowas anspruchsvoll sein kann. Pflege ist nie einfach. Damals wollte ich den Job ausüben, weil ich Menschen helfen wollte. Menschen, die vielleicht keine Familie mehr bei sich haben oder einsam im hohen Alter sind. Ich wollte für diese Menschen da sein, mit ihnen Zeit verbringen und die letzten Tage, die sie haben, schöne daraus machen.
Niemand macht diesen Beruf für Geld, für das, was man leistet, wird man nie richtig entlohnt. Dieser Beruf ist hart. Es gab viele Wochenenden, Feiertage oder andere besondere Events, an denen ich arbeiten musste und mir ein Gedanke manchmal auftat, für was ich das alles überhaupt noch mache. Mit meinem Abitur könnte ich tatsächlich einen typischen Bürojob nachgehen und viel mehr Geld verdienen, an Feiertagen könnte ich auch zu Hause sitzen und müsste eventuell keine Schichtarbeit leisten, was die Gesundheit von einem auch gefährdet, doch an anderen Tagen ist die Stimmung einfach ganz anders. Es gibt/gab Bewohner, die ich ins Herz geschlossen habe mit der Zeit. ich war für sie da, wenn sie mal jemanden zum Reden brauchten, eine Umarmung, wenn sie ihre Süßigkeiten loswerden wollten, wenn sie Probleme hatten oder einfach nicht allein sein wollten. Manchmal, wenn ich etwas Zeit für jemanden habe, nehme ich mir auch diese Zeit und rede einfach mit den Leuten. Manche haben halt keine Familie, die sie immer besuchen kommen, andere schotten sich ab oder haben keine Freunde. Einige möchten alleine sein und das respektiere ich auch. Ich bin auch eher introvertiert und normalerweise gehe ich in sowas unter, doch bei manchen fühle ich mich einfach wohl. Ich bin viel offener geworden als früher, das geben mir auch viele als Feedback. Man traut mir mittlerweile mehr zu, teilweise sogar mehr, als ich mir selber.

Ich schweife ein bisschen ab, nach dieser anstrengenden Zeit, hatte ich endlich 2 Wochen Urlaub gehabt. Dieses Mal wollte ich auch irgendwohin fahren. Ende August ist immer die Gamescom, daher habe ich mir überlegt mit meinem Freund und meinen besten Freunden, Simon und Marcel, meine langjährigen Schulkameraden, zu verreisen. Wir sind nach Köln gefahren, doch wir haben uns kein Hotel gemietet, sondern konnten bei einem anderen Kumpel unterkommen für die 4 Tage. Es war nicht in Köln, aber immer noch nah genug. Ich mag Großstädte nicht, doch ich schätze es sehr, dass die Bus und Bahnverbindung nahezu den ganzen Tag in Betrieb ist, hier aufm Land kommt man nach 18 Uhr nicht mal mehr nach Hause. Jedenfalls war der Ankunftstag noch ganz entspannt, wir haben nur die Mutter von meinem Freund besucht, die in der Stadt gewohnt hatte und haben dann eine Pizza bestellt. Am nächsten Tag sind wir nach Düsseldorf gefahren und haben dabei 2 weitere langjährige Freunde, Deku und Zocker angetroffen. Die kannte ich lange aus dem Internet, doch traf sie bereits letztes Jahr, als ich schon mal in Köln für eine Woche da war. Es war schön, die beiden wiederzusehen. Wir waren 7 Leute am Ende und sind zum japanischen Garten gegangen, meilenweit gelaufen und zusammen Hotpot gegessen. in dem Restaurant konnte man seine Zutaten selber wählen und obwohl ich nur leicht scharf genommen habe, war es für mich viel zu scharf, wodurch ich nicht alles aufessen konnte. Meine Freunde, die das noch nicht kannten, auch nicht. Ich habe mich zusätzlich auch noch mit Letus verabredet, sie hingegen habe ich noch nie in echt getroffen, doch haben auch seit 2021 ungefähr Kontakt. Sie ist ein bisschen jünger als der Rest, aber wir haben uns gut unterhalten können, finde ich. War nur ungewohnt in real life miteinander zu reden. Zum Abschluss des Tages machten wir alle ein Gruppenfoto. Es war wirklich eine einmalige Erfahrung. Ich werde das lange in Erinnerung behalten. Der Tag ging auch gut zu Ende. Am nächsten Tag war es endlich so weit, wir sind das erste Mal auf die Gamescom gegangen, ich war zuvor noch nie da und wow, sind da viele Menschen unterwegs. Wir waren in der Indie-Ecke und selbst da, waren tausende von Leuten. Mit meinen Freunden musste ich mich erstmal zurechtfinden in den riesigen Hallen. Ich erfuhr, dass einer meiner Lieblings-"Internetstars" da war. Also den kenne ich seit 7 Jahren und es war für mich echt immer so ein Lifegoal, ihn in echt zu sehen, wegen ihm hat meine ganze Internetodyssey angefangen, weil ich damals seine Videospiele total mochte, die er selber entwickelte und damals wollte ich in einer kreativen Richtung gehen, was mehr oder weniger gut ausging. Damals in der 9 Klasse mit 15 und jetzt, 7 Jahre später mit 22 Jahren und berufstätig, habe ich diesen Traum wahrgemacht. Auf der Messe trafen wir noch viele weitere coole Leute, mit denen konnte ich auch immer ein Foto machen oder ein Autogramm bekommen. Wir sind auch in der Merch-Halle angelangt und ich habe mir da eine lustige Cyberbrille gekauft. Meine alte Sonnenbrille konnte ich nicht mitnehmen, doch die neue Brille sieht cool aus. Einer meiner Freunde war nur irgendwann total überfordert, ich habe ihn mehrfach gefragt, ob alles in Ordnung ist oder ob er etwas braucht, doch er lehnte alles ab und weinte still vor sich hin. Es stellte sich heraus, dass er zu einer bestimmten Ecke gehen wollte und sich dort Merch kaufen möchte, doch da er vor der Gruppe schüchtern gewesen ist, war er eher gekränkt davon, da wir nicht das gemacht haben, was er wollte. Doch er konnte letztendlich das kaufen, was er unbedingt wollte und war zufrieden. Nagi (mein Freund) und ich haben derweil nach eine weitere Person gesucht und auch gefunden. Leider konnten wir auf der Gamescom nichts anspielen, da es total voll gewesen ist und man stundenlang sich anstehen sollte. Wir hatten nur einen Tag zeit und ich wollte möglichst viel sehen. Außerdem wollte ich das nicht meinen Freunden antun, dass sie auf mich eine Stunde warten müssen. Der Tag verging schneller als wir dachten und mussten irgendwann wieder zurück. Auf dem Rückweg haben wir uns gleich zweimal verlaufen, doch haben irgendwann den Heimweg gefunden. Bei der Rückfahrt trafen wir auch auf Cola, den ich ebenfalls lange kenne und wow, ich hatte ihn vom Aussehen her anders in Erinnerung gehabt (weil liegen 3 Jahre dazwischen), weshalb ich ihn erst nicht erkannte, sondern erst, als er mich ansprach. Die Rückfahrt war nur ein wenig voll, da viele Leute wegen der Gamescom im Zug eingestiegen sind und man sich ziemlich eingeengt fühlte. Mal schauen, ob ich nächstes Mal hingehe. Werde auf jeden Fall wieder mit Freunden hingehen. Und länger.
Beim nächsten Tag sind wir wieder abgereist, waren kurze 4 Tage, doch hatte Spaß gehabt und konnte auch gleichzeitig beweisen, dass ich alleine zurecht komme, da meine Mutter sich Sorgen machte, dass mir auf dem Weg was passiert, aber nein, wir haben gut auf uns selbst aufgepasst. Mit dem Tag wurde ich etwas selbstständiger.

Die restlichen Urlaubstage vergingen leider wie im Flug und schon stand ich wieder auf der Arbeit, jedoch ausgeruhter. Leider hatte ich erstmal 9 Tage am Stück eine anstrengende Woche, hatte zwar zwischendurch frei gehabt, doch an diesen Tagen musste ich zu einem Termin, weshalb ich erstmal mit Beginn das Schulblocks richtig mich ausruhen konnte. Denn ab September hat offiziell meine Ausbildung angefangen. Als Altenpflegehelferin, wir gehören zum letzten Jahrgang, da es diese Ausbildung nächstes Jahr nicht mehr geben wird. Ungefähr sind wir knapp 30 Schüler in der Klasse, bis auf meine zwei Arbeitskollegen, die jedoch auf einer anderen Station als ich arbeiten, kannte ich niemanden. Die Schule ist glücklicherweise direkt neben meiner alten Schule, weshalb ich es nicht wirklich weit hatte und die Buszeiten sich zum Glück nicht geändert hatten. Die erste Schulwoche fing schon ziemlich hart an, man hat uns die Schule gezeigt (kannte ich alles schon), uns wurden die Lehrer vorgestellt, die wir im Schuljahr haben und es wurde immer ein indirekter Druck ausgeübt, da diese Ausbildung nur ein Jahr lang geht und wir sehr viel dafür lernen müssen. Egal bei welcher Lehrerin, es gab immer einen leichten Druck, weshalb es manchmal angespannt war. Die Schulzeit nutzte ich auch wieder, um gelegentlich ein Buch zu lesen oder auch mal effektiv zu lernen. Mit meinen Kollegen hatte ich nicht so viel am Hut gehabt, wir kannten uns nur sporadisch, haben uns ab und zu gegrüßt, mehr nicht. Durch den ganzen Schulstoff merkte ich erst, wie viel ich noch nicht wusste, obwohl ich seit zwei Jahren dort arbeite, seien es Fachbegriffe oder Arbeitsweisen, so oft wie man laut der Schule desinfizieren sollte, hat man auf der Arbeit nicht mal die Zeit dafür, leider, gerade in der Grundpflege, wo alles schnell gehen muss. Oder Sachen, die man die ganze Zeit anders, nicht unbedingt wirklich falsch, machte. Der erste Schulblock ging 3 Wochen, schon direkt in der dritten Schulwoche mussten wir die ersten zwei Klassenarbeiten schreiben, ich war teilweise überrascht, dass ich für eine Klassenarbeit nur 25 Minuten ca brauchte, obwohl wir 60 Minuten Zeit hatten. Aber ich verstehe das schon, dass man am Anfang es noch nicht so schwer machen möchte. Ich konnte die Aufgaben gut lösen und hoffe demnach auch auf einer guten Note. Also ich hoffe es wirklich, da ich definitiv bestehen möchte. Wir bekamen auch viele Blätter in der Hand gedrückt, die wir unserer Praxisanleiterin abgeben mussten, nur leider hatte ich zu dem Zeitpunkt noch keine, ich ging also 2 Mal zur Arbeit, doch man konnte mir keine genaue Antwort geben. Als der Schulblock vorbei war, war ich irgendwie wieder froh auf der Arbeit zu sein bei meiner gewohnten Umgebung. Es ist für mich fast wie ein zweites Zuhause, da ich wirklich fast jeden Tag da bin. Seit einer Woche bin ich zurück und habe mich wieder eingelebt, auch wenn ich überwiegend eher Spätschichten machte. Es war schön zu sehen und zu hören, dass manche Bewohner sich freuten, mich wieder zu sehen. Ich war auch froh, dass nach wie vor alle da waren.

Zusammenfassend kann ich sagen, die letzten Wochen waren richtig lebhaft. Ich habe an Erfahrung dazugewonnen und fühl mich auch viel selbstbewusster. Es sind wie die zwei Seiten einer Medaille, privat lief es bunt und auch auf der Arbeit. Jedoch werde ich niemals beide "Welten" miteinander kombinieren können. Die, die mich privat kennen, kennen mich nur so, wie ich privat nun mal bin, eher offener und die auf der Arbeit, kennen nur die andere, verschlossene Seite von mir, was nicht unbedingt was schlechtes sein muss.

Na ja, es ist gerade 1 Uhr und ich schreibe seit fast 1, 1/2h. Also, Gute Nacht und bis zum nächsten Beitrag von mir, bis dann, Ciao.

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Freitag, 14. Juni 2024
3 Jahre später! B179
Oh hey, kennt mich noch einer? Ich bin wieder zurück nach einer langen Abwesenheit. In den letzten 3 Jahren ist viel in meinem Leben passiert, unter anderem bin ich mit meinem Freund zusammengezogen, habe mein Abitur gemacht und arbeite jetzt Vollzeit. Es hat sich bei mir einiges getan und die letzten paar Tage wollte ich dem ganzen nochmal eine Chance geben, ich wollte nicht, dass mein Blog langsam stirbt, ich bin wieder da um über mein Leben zu berichten, damit ich in ein paar Jahre wieder darauf zurückgreifen kann.

Wo fange ich am besten an? Nun im September 2021 berichtete ich darüber, dass ich jemand neues kennengelernt habe, der Nagare von damals nenne ich heutzutage Nagi und mit diesem bin ich seit mittlerweile 2, 1/2 Jahre glücklich in einer Beziehung. Er ist extra aus NRW für mich hergezogen, was ich sehr zu schätzen weiß, der Weg war nicht leicht, ursprünglich war geplant, dass ich wegziehe, aber das hätte wahrscheinlich keine Zukunft gehabt. Daher bin doch froh, dass es sich anders ergeben hat. Zur gleichen Zeit habe ich auch mein Abitur bestanden. Es war am Ende doch härter als erwartet, irgendwo war ich traurig, dass meine Schulzeit endgültig vorbei ist. Von der Schule habe ich jedoch bis heute noch Kontakt zu einem Mitschüler, den ich allerdings auch schon etwas länger kannte. In meinem Freundeskreis hat sich nicht viel getan seitdem, ein paar meiner Freunde von damals haben andere Freunde gefunden und allgemein hat man sich auseinander gelebt. Gibt manchmal Tage, wo ich die Momente vermisse, diese tolle gemeinsame Zeit... doch das ist alles Vergangenheit. Es sind ja dennoch viele geblieben von damals. Selbst meine beste Freundin verhielt sich irgendwann nicht mehr wie meine beste Freundin, sondern mehr wie ein fremder Mensch. Als Kontext: Wir kannten uns seit dem Kindergarten, haben während der Schulzeit immer zusammen Zeit verbracht, selbst als wir auf getrennte Schulen kamen, wir haben uns noch lange gesehen, doch das änderte sich in den letzten Jahren, ihr Wesen veränderte sich immer mehr, sie litt unter verschiedene psychische Krankheiten, irgendwann wollte sie von sich aus ein Schlussstrich ziehen, sie meinte, es geht nicht mehr, ich suchte noch öfters den Kontakt zu ihr, ich wollte sie einfach nicht verlieren, ich kenne sie schon so lange, ich bin mittlerweile 21 Jahre alt und kenne sie, seitdem ich 4 Jahre alt bin. Es ist ein ständiges hin und her, sie hat mir Sachen vorgeworfen, die so niemals passiert sind, ich finde es schade, wie die Freundschaft endete, das Einzige, was ich hoffe, ist, dass es ihr gut geht.
Leute wie Micha oder Bisa, die ich in meinen Beiträgen zuletzt erwähnte sind jetzt nicht aus meinem Leben verschwunden, ich glaub da hat man sich vielmehr auseinander gelebt. Micha hat neue Freunde irgendwann gefunden und der Kontakt ging unter anderem halt immer mehr verloren, weil man nicht mehr so oft miteinander zu tun hatte, ich freue mich vielmehr für ihm, dass er neue Freunde gefunden hat und weitergezogen ist. Diese Gruppe an Freunden, die wir damals hatten, existiert nur leider in der Form nicht mehr. Bisa ist irgendwann immerhin wieder netter geworden, doch die Luft war raus. Er macht mittlerweile auch keine Musik mehr, gelegentlich kommt noch was, aber es ist nicht mehr sein Hauptfokus, hab von ihm auch lange nichts mehr gehört, aber ich bin mir sicher, dass es auch ihm gut geht.
Kommen wir aber mal zu etwas positiverem, Leute wie Simon, Zocker, Letus, Keylen, Seymen oder Erdi haben noch Kontakt mit mir. Mittlerweile habe ich auch ein paar neue Freunde gefunden, doch es hielt sich vielmehr im grenzen. eher bin ich froh, dass ich noch überhaupt Freunde habe. An manchen Abenden wenn ich von der Arbeit Heimkomme, fühle ich mich leider echt einsam, es ist nicht mehr wie damals, wo man täglich im Voice zusammen Zeit verbracht hatte. Alle sind nun mal älter geworden, wir haben jetzt alle andere Wege, Probleme und Ziele. Ich kann es verstehen, wenn man nicht mehr so viel Zeit miteinander verbringt. Wenn ich aber schon die Arbeit anspreche, wollte ich mit meinen Erzählungen fortsetzen. Nach meinem Abitur habe ich sozusagen ein 2 wöchigen Urlaub in seiner Heimatstadt gemacht. Es war nicht wirklich ein Kulturschock, doch es war eine Großstadt mit merkwürdigen Gestalten. Also da waren wirklich komische Leute unterwegs, ich bin da mittlerweile froh, nicht dort zu wohnen und mein Freund ist es auch, der hat seine Papiere mitgenommen, alles abgeklärt und ist dann umgezogen. Es wurde leicht emotional, da seine Mutter verletzt davon war, dass er nun geht und in die weite Welt zieht. Sie habe ihm vorgeworfen, dass ich ihm was in den Kopf setzte, weshalb er da auch emotional wurde. Dass die sich ausgerechnet beim Abschied streiten mussten, also ja, mein Freund hat sich geändert, aber im positiven Sinn, er ist offener geworden im Vergleich zu früher. Nachdem diese Reise vorbei war, trat ich in die Arbeitswelt ein, dabei entschied ich mich nicht für ein Studium oder eine Ausbildung, sondern für ein freiwilliges soziales Jahr, also ein FSJ in einem Altersheim im Ort. Mein Respekt für andere Leute ist da echt gestiegen. Es gab viele Vorfälle im Heim, die das Leben einfach auf den Kopf stellten, viele Leute unterschätzen die Arbeit von Pflegekräften, die Arbeit hat mir die Augen geöffnet. Dort leben alte Leute in der Altersspanne von Ende 60 bis Ende 90 und nicht jeder von denen bekommt überhaupt mal Besuch. es ist auch irgendwo traurig, Demenz ist eine schlimme Krankheit, auf der Arbeit ist es mir erstmals aufgefallen, wie sehr sich der Charakter der Menschen durch eine Krankheit verändert. Da sind Leute, die waren früher mal Ärzte, Lehrer, Hausfrauen oder haben allgemein eine Familie großgezogen und jetzt können manche davon nicht mal mehr alleine essen oder laufen. Mit der Zeit bin ich über mich hinaus gewachsen und mir Sachen zugetraut, die ich damals mir nie zugemutet hätte. Mein FSJ habe ich um ein halbes Jahr verlängert, waren dann demnach 1, 1/2 Jahre, zwischenzeitlich habe ich meine alte Schule besucht und mit denen mich unterhalten. Mittlerweile arbeite ich als Hilfskraft im Altersheim, immer noch am gleichen Standort und ich will da eigentlich auch nicht weg, nur seit einigen Monaten geht es da spitz zu. Seien es Chefwechsel, Kollegen, die beschließen zu kündigen oder allgemein das Arbeitsklima, es ist nicht mehr so, wie es am Anfang war. Nachdem unsere alte Chefin ging, war die Zukunft des Hauses ungewiss. Niemand wusste, wer das Amt übernehmen sollte, eine unsere Kollegin traute sich das letztendlich zu, sie ist gerade mal 2 Jahre älter als ich, also ich respektiere das, dass sie das versuchen möchte. Es gab einige Veränderungen, die aber nicht sonderlich verheerend waren, damit konnten noch alle leben. Doch als wir eine obere Chefin bekamen, die in der Heimleitung sitzt, fühlt sich die Arbeit einfach nicht mehr richtig an. Wie soll man das am besten beschreiben, sie ist einfach anders, die Art und Weise wie sie mit Mitarbeiter umgeht ist schockierend. Sie kontrolliert uns, kann man so sagen, sie schaut oft vorbei, selbst an Wochenenden, ob wir auch unsere Arbeit richtig ausführen oder schaut, ob irgendwo ein Fehler uns unterläuft, solche Dinge machen es nicht wirklich leicht sich wohl zu fühlen. Sie ändert viele Dinge, ohne es mit uns abzusprechen, wenn man schon was verändern möchte, sollte man das auch seinen Arbeitgebern mitteilen und nicht einfach ändern und sich hinterher beschweren, dass man was falsch machte. Wir dürfen nicht mal mehr mittlerweile Pausen gemeinsam machen, ich bin zwar immer eher zurückhaltend, doch die gemeinsame Pausen sind einfach wichtig für die Zusammenarbeit, wenn man sich nicht mehr miteinander austauscht, geht die Bereitschaft verloren, Kollegen wollen nicht mehr einspringen, weil es sich dann nicht lohnt. Viele Kollegen überlegen sich auch zu kündigen, manche haben es bereits schon und ich sehe darin einfach eine Gefahr, die in naher Zukunft auf uns zutrifft. Man sollte die Kollegen, die man noch hat, nicht noch mehr verunsichern und auf Schritt und Tritt beobachten. ich will mich auf der Arbeit wohl fühlen, für meine Bewohner da sein und mich nicht so behandeln lassen, als wäre ich nichts wert, weil ich noch jung bin. Viele unterschätzen mich auf der Arbeit, ich benötige mehr Hilfe als die anderen, aber sowas ist auch okay, nur fühle ich mich eher wie ein Kind wenn ich anschaue, wie alt der Rest ist. Aber gerade auf die jungen Leute sollte man auch hören, was sie zu sagen haben. Es gibt vieles was mir in dem Kopf schwirrt und einfach für mich behalte, ich bekomme so viele Gespräche von Mitarbeitern mit, die sich in meine Gedanken wie ein Schwamm aufsaugen und ich sie nicht vergessen kann. Ich bin ehrlich, das ganze Gerede und die Stimmung machen es nicht besser und es verunsichert selber einen. Was möchte ich erreichen? Ist die Arbeit noch das richtige für mich? Manchmal bin ich schon am überlegen mir was anderes zu suchen, vielleicht raus aus der Pflege, ich kann das nicht auf Dauer, ich habe keinen Führerschein, umziehen steht für mich nicht gerade fest, ich muss da einen anderen Ausweg finden, bevor es mich innerlich zerstört. Doch ich kann die Bewohner auch nicht in Stich lassen, jeder kennt den berühmten Fachkräftemangel, ist ja in der Pflege sehr geläufig. Ich will nicht, dass die Lage sich verschlechtert, es muss einen Weg geben, wie sich die Stimmung verbessert, ich hab vieles miterlebt und überstanden, da wird es eine Lösung geben. Nebenbei versuche ich auch allgemein wieder aktiver hier zu werden, damit ich in ein paar Jahren zurückblicken kann und hoffentlich falsch liege und die Lage sich besserte. Ich hoffe auf das Beste. Also bis zum nächsten Mal, bis dann und Ciao.

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Der Graf aus dem All...
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by jessie.blog (2024.10.11, 23:41)
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by jessie.blog (2024.06.14, 19:15)
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by jessie.blog (2021.09.24, 20:09)
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