Mein Leben und ich
Freitag, 14. Juni 2024
3 Jahre später! B179
Oh hey, kennt mich noch einer? Ich bin wieder zurück nach einer langen Abwesenheit. In den letzten 3 Jahren ist viel in meinem Leben passiert, unter anderem bin ich mit meinem Freund zusammengezogen, habe mein Abitur gemacht und arbeite jetzt Vollzeit. Es hat sich bei mir einiges getan und die letzten paar Tage wollte ich dem ganzen nochmal eine Chance geben, ich wollte nicht, dass mein Blog langsam stirbt, ich bin wieder da um über mein Leben zu berichten, damit ich in ein paar Jahre wieder darauf zurückgreifen kann.

Wo fange ich am besten an? Nun im September 2021 berichtete ich darüber, dass ich jemand neues kennengelernt habe, der Nagare von damals nenne ich heutzutage Nagi und mit diesem bin ich seit mittlerweile 2, 1/2 Jahre glücklich in einer Beziehung. Er ist extra aus NRW für mich hergezogen, was ich sehr zu schätzen weiß, der Weg war nicht leicht, ursprünglich war geplant, dass ich wegziehe, aber das hätte wahrscheinlich keine Zukunft gehabt. Daher bin doch froh, dass es sich anders ergeben hat. Zur gleichen Zeit habe ich auch mein Abitur bestanden. Es war am Ende doch härter als erwartet, irgendwo war ich traurig, dass meine Schulzeit endgültig vorbei ist. Von der Schule habe ich jedoch bis heute noch Kontakt zu einem Mitschüler, den ich allerdings auch schon etwas länger kannte. In meinem Freundeskreis hat sich nicht viel getan seitdem, ein paar meiner Freunde von damals haben andere Freunde gefunden und allgemein hat man sich auseinander gelebt. Gibt manchmal Tage, wo ich die Momente vermisse, diese tolle gemeinsame Zeit... doch das ist alles Vergangenheit. Es sind ja dennoch viele geblieben von damals. Selbst meine beste Freundin verhielt sich irgendwann nicht mehr wie meine beste Freundin, sondern mehr wie ein fremder Mensch. Als Kontext: Wir kannten uns seit dem Kindergarten, haben während der Schulzeit immer zusammen Zeit verbracht, selbst als wir auf getrennte Schulen kamen, wir haben uns noch lange gesehen, doch das änderte sich in den letzten Jahren, ihr Wesen veränderte sich immer mehr, sie litt unter verschiedene psychische Krankheiten, irgendwann wollte sie von sich aus ein Schlussstrich ziehen, sie meinte, es geht nicht mehr, ich suchte noch öfters den Kontakt zu ihr, ich wollte sie einfach nicht verlieren, ich kenne sie schon so lange, ich bin mittlerweile 21 Jahre alt und kenne sie, seitdem ich 4 Jahre alt bin. Es ist ein ständiges hin und her, sie hat mir Sachen vorgeworfen, die so niemals passiert sind, ich finde es schade, wie die Freundschaft endete, das Einzige, was ich hoffe, ist, dass es ihr gut geht.
Leute wie Micha oder Bisa, die ich in meinen Beiträgen zuletzt erwähnte sind jetzt nicht aus meinem Leben verschwunden, ich glaub da hat man sich vielmehr auseinander gelebt. Micha hat neue Freunde irgendwann gefunden und der Kontakt ging unter anderem halt immer mehr verloren, weil man nicht mehr so oft miteinander zu tun hatte, ich freue mich vielmehr für ihm, dass er neue Freunde gefunden hat und weitergezogen ist. Diese Gruppe an Freunden, die wir damals hatten, existiert nur leider in der Form nicht mehr. Bisa ist irgendwann immerhin wieder netter geworden, doch die Luft war raus. Er macht mittlerweile auch keine Musik mehr, gelegentlich kommt noch was, aber es ist nicht mehr sein Hauptfokus, hab von ihm auch lange nichts mehr gehört, aber ich bin mir sicher, dass es auch ihm gut geht.
Kommen wir aber mal zu etwas positiverem, Leute wie Simon, Zocker, Letus, Keylen, Seymen oder Erdi haben noch Kontakt mit mir. Mittlerweile habe ich auch ein paar neue Freunde gefunden, doch es hielt sich vielmehr im grenzen. eher bin ich froh, dass ich noch überhaupt Freunde habe. An manchen Abenden wenn ich von der Arbeit Heimkomme, fühle ich mich leider echt einsam, es ist nicht mehr wie damals, wo man täglich im Voice zusammen Zeit verbracht hatte. Alle sind nun mal älter geworden, wir haben jetzt alle andere Wege, Probleme und Ziele. Ich kann es verstehen, wenn man nicht mehr so viel Zeit miteinander verbringt. Wenn ich aber schon die Arbeit anspreche, wollte ich mit meinen Erzählungen fortsetzen. Nach meinem Abitur habe ich sozusagen ein 2 wöchigen Urlaub in seiner Heimatstadt gemacht. Es war nicht wirklich ein Kulturschock, doch es war eine Großstadt mit merkwürdigen Gestalten. Also da waren wirklich komische Leute unterwegs, ich bin da mittlerweile froh, nicht dort zu wohnen und mein Freund ist es auch, der hat seine Papiere mitgenommen, alles abgeklärt und ist dann umgezogen. Es wurde leicht emotional, da seine Mutter verletzt davon war, dass er nun geht und in die weite Welt zieht. Sie habe ihm vorgeworfen, dass ich ihm was in den Kopf setzte, weshalb er da auch emotional wurde. Dass die sich ausgerechnet beim Abschied streiten mussten, also ja, mein Freund hat sich geändert, aber im positiven Sinn, er ist offener geworden im Vergleich zu früher. Nachdem diese Reise vorbei war, trat ich in die Arbeitswelt ein, dabei entschied ich mich nicht für ein Studium oder eine Ausbildung, sondern für ein freiwilliges soziales Jahr, also ein FSJ in einem Altersheim im Ort. Mein Respekt für andere Leute ist da echt gestiegen. Es gab viele Vorfälle im Heim, die das Leben einfach auf den Kopf stellten, viele Leute unterschätzen die Arbeit von Pflegekräften, die Arbeit hat mir die Augen geöffnet. Dort leben alte Leute in der Altersspanne von Ende 60 bis Ende 90 und nicht jeder von denen bekommt überhaupt mal Besuch. es ist auch irgendwo traurig, Demenz ist eine schlimme Krankheit, auf der Arbeit ist es mir erstmals aufgefallen, wie sehr sich der Charakter der Menschen durch eine Krankheit verändert. Da sind Leute, die waren früher mal Ärzte, Lehrer, Hausfrauen oder haben allgemein eine Familie großgezogen und jetzt können manche davon nicht mal mehr alleine essen oder laufen. Mit der Zeit bin ich über mich hinaus gewachsen und mir Sachen zugetraut, die ich damals mir nie zugemutet hätte. Mein FSJ habe ich um ein halbes Jahr verlängert, waren dann demnach 1, 1/2 Jahre, zwischenzeitlich habe ich meine alte Schule besucht und mit denen mich unterhalten. Mittlerweile arbeite ich als Hilfskraft im Altersheim, immer noch am gleichen Standort und ich will da eigentlich auch nicht weg, nur seit einigen Monaten geht es da spitz zu. Seien es Chefwechsel, Kollegen, die beschließen zu kündigen oder allgemein das Arbeitsklima, es ist nicht mehr so, wie es am Anfang war. Nachdem unsere alte Chefin ging, war die Zukunft des Hauses ungewiss. Niemand wusste, wer das Amt übernehmen sollte, eine unsere Kollegin traute sich das letztendlich zu, sie ist gerade mal 2 Jahre älter als ich, also ich respektiere das, dass sie das versuchen möchte. Es gab einige Veränderungen, die aber nicht sonderlich verheerend waren, damit konnten noch alle leben. Doch als wir eine obere Chefin bekamen, die in der Heimleitung sitzt, fühlt sich die Arbeit einfach nicht mehr richtig an. Wie soll man das am besten beschreiben, sie ist einfach anders, die Art und Weise wie sie mit Mitarbeiter umgeht ist schockierend. Sie kontrolliert uns, kann man so sagen, sie schaut oft vorbei, selbst an Wochenenden, ob wir auch unsere Arbeit richtig ausführen oder schaut, ob irgendwo ein Fehler uns unterläuft, solche Dinge machen es nicht wirklich leicht sich wohl zu fühlen. Sie ändert viele Dinge, ohne es mit uns abzusprechen, wenn man schon was verändern möchte, sollte man das auch seinen Arbeitgebern mitteilen und nicht einfach ändern und sich hinterher beschweren, dass man was falsch machte. Wir dürfen nicht mal mehr mittlerweile Pausen gemeinsam machen, ich bin zwar immer eher zurückhaltend, doch die gemeinsame Pausen sind einfach wichtig für die Zusammenarbeit, wenn man sich nicht mehr miteinander austauscht, geht die Bereitschaft verloren, Kollegen wollen nicht mehr einspringen, weil es sich dann nicht lohnt. Viele Kollegen überlegen sich auch zu kündigen, manche haben es bereits schon und ich sehe darin einfach eine Gefahr, die in naher Zukunft auf uns zutrifft. Man sollte die Kollegen, die man noch hat, nicht noch mehr verunsichern und auf Schritt und Tritt beobachten. ich will mich auf der Arbeit wohl fühlen, für meine Bewohner da sein und mich nicht so behandeln lassen, als wäre ich nichts wert, weil ich noch jung bin. Viele unterschätzen mich auf der Arbeit, ich benötige mehr Hilfe als die anderen, aber sowas ist auch okay, nur fühle ich mich eher wie ein Kind wenn ich anschaue, wie alt der Rest ist. Aber gerade auf die jungen Leute sollte man auch hören, was sie zu sagen haben. Es gibt vieles was mir in dem Kopf schwirrt und einfach für mich behalte, ich bekomme so viele Gespräche von Mitarbeitern mit, die sich in meine Gedanken wie ein Schwamm aufsaugen und ich sie nicht vergessen kann. Ich bin ehrlich, das ganze Gerede und die Stimmung machen es nicht besser und es verunsichert selber einen. Was möchte ich erreichen? Ist die Arbeit noch das richtige für mich? Manchmal bin ich schon am überlegen mir was anderes zu suchen, vielleicht raus aus der Pflege, ich kann das nicht auf Dauer, ich habe keinen Führerschein, umziehen steht für mich nicht gerade fest, ich muss da einen anderen Ausweg finden, bevor es mich innerlich zerstört. Doch ich kann die Bewohner auch nicht in Stich lassen, jeder kennt den berühmten Fachkräftemangel, ist ja in der Pflege sehr geläufig. Ich will nicht, dass die Lage sich verschlechtert, es muss einen Weg geben, wie sich die Stimmung verbessert, ich hab vieles miterlebt und überstanden, da wird es eine Lösung geben. Nebenbei versuche ich auch allgemein wieder aktiver hier zu werden, damit ich in ein paar Jahren zurückblicken kann und hoffentlich falsch liege und die Lage sich besserte. Ich hoffe auf das Beste. Also bis zum nächsten Mal, bis dann und Ciao.

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Letzte Aktualisierung: 2024.10.11, 23:41
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