Mein Leben und ich
Montag, 14. Juli 2025
Zeit der Entscheidungen B186
Ein weiteres Mal melde ich mich hier mal wieder. Lange ist es her, jedoch habe ich dieses Mal abgewartet, bis ich meinen nächsten Beitrag schreibe, denn ich kann nun behaupten, dass ich alle drei Prüfungen für meine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen habe und demnächst meine Abschlussfeier haben werde. Ich möchte gerne nochmal auf alle drei Prüfungen zurückblicken und allgemein auf das einzigartige Schuljahr.
Zuerst muss ich mal schreiben, dass ich es ironisch finde, dass ich alle drei Jahre eine Prüfung ablege. Vor 3 Jahren waren es meine Abiturprüfungen, 3 weitere Jahre vorher meine Abschlussprüfung aus der 10. Klasse. Jetzt habe ich nach einem Jahr meine Ausbildung zur Altenpflegehelferin abgeschlossen und bin sehr stolz darüber. Denn anfangs wusste ich noch nicht genau, ob die Ausbildung etwas für mich ist oder überhaupt dieser Beruf, nach meinem Abi machte ich ein FSJ auf meiner Arbeit im Altersheim und verlängerte diesen um ein halbes Jahr. Das restliche halbe Jahr habe ich als Hilfskraft gearbeitet. Ab September letzten Jahres begann meine Helferausbildung, diese geht nur ein Jahr und ist im Juli sozusagen beendet. Ich finde das irgendwo etwas schade, da die Schulzeit eine nette Abwechslung zur Arbeit war. ich konnte vieles lernen, ich verstand mich mit meinen Klassenkameradinnen sehr gut, vor allem mit den 40-50 Jährigen (teilweise) Müttern, ich konnte erstmals zeigen, was in mir steckte und half denen den Stoff zu verstehen, wenn sie Hilfe brauchten. Sie halfen auch mir bei alltäglichen Problemen und ich konnte mich gut austauschen mit den Anderen. Erst wollte ich von Anfang an die Fachkraftausbildung antreten, doch man hatte mir das abgeraten und ich sollte erstmal die Helferausbildung angehen, falls es sonst zu schwer für mich sein sollte. Viele Fachkräfte beschreiben die Helferausbildung als den "easy Mode", der ganze Stoff ist abgespeckter und man weiß das Nötigste, um der Fachkraft zu helfen. Ich kann somit nun Insulin spritzen, Blutzucker messen, allgemeine kleinere Tätigkeiten übernehmen und allgemein eine Hilfe sein. Man ist sozusagen die rechte Hand von der Fachkraft.
Im Mai war meine erste Prüfung - die Schriftliche. Dafür hatte ich jedoch eher sporadisch gelernt, ich war im Monat zuvor in der ambulanten Pflege und hatte daher kaum Zeit vernünftig zu lernen. Als wir mit den Prüfungsvorbereitungen anfingen, in der Schule, konnte ich den Stoff viel besser wieder einprägen und lernte, was das Zeug hält. Ich lernte für sämtliche Themen, gemeinsam mit meinen Klassenkameradinnen. Wir sollten in der Vorbereitungsphase sogar schon Karten basteln für unsere Abschlussfeier. Wir teilten uns in Gruppen ein und ich arbeitete natürlich mit den älteren Klassenkameradinnen zusammen. Was einige in der Klasse nicht wussten, war, dass ich als Profilfach Gestaltungs-und-Medientechnik hatte, daher kannte ich mich mit dem Designen einigermaßen aus. Ich habe nicht die perfekte Karte designt und da war bestimmt viel rauszuholen, aber anscheinend wurde meine Karte ausgewählt von allen aus der Klasse. Das fand ich irgendwo amüsant, da anscheinend alle Anderen unsere Karte am besten fanden. Somit wurde meine Karte ausgesucht für unsere Abschlussfeier, darauf bin ich auch ein wenig stolz, ehrlich gesagt. Am Dienstag darauf war unsere schriftliche Prüfung, ich war ein wenig nervös, die Direktorin höchstpersönlich erschien sogar und half beim Verteilen, da war ich ein wenig überrascht. ich schaute mir alle Aufgaben an und fing ruhig an zu schreiben, das, was ich wusste. Zu meinem Glück kamen da gute Themen dran, die für mich "einfach" waren. Ich schrieb und schrieb, verlor dabei die Zeit nicht aus den Augen. ich bin relativ schnell fertig geworden und hatte noch fast 90 Minuten Zeit gehabt, mir nochmal alles Durchzulesen. Man dürfte nicht früher abgeben, daher musste ich warten bis es vorbei war. ich habe mir die schriftliche Prüfung wirklich schwerer vorgestellt, was nicht irgendwie überheblich oder so rüberkommen sollte, nur für das, was man alles lernte, ist das, was in der Prüfung drankommt, nur ein Bruchteil. Wir hatten wirklich Glück gehabt, viele andere aus der Klasse empfanden es auch als eher einfach und hatten es sich schwerer vorgestellt. Die Sache ist, dass die Fragen von unseren Fachlehrern gestellt worden sind, das heißt, sie schicken die Fragen an ein Bundesministerium und dieser sucht sich welche aus, die die Lehrer dann zusammenstellen können. Die Lehrerinnen waren dabei wirklich gnädig. Nach der Prüfung bin ich nach Hause gegangen und war einfach nur noch zufrieden.
Die nächste Prüfung fand diesmal auf meiner Arbeit statt, nämlich die praktische Prüfung. Vor dieser Prüfung hatte ich am meisten Angst gehabt, da die wirklich zählte und wenn man diese nicht bestand, hätte man sie nicht verbessern können und müsste ggf. das gesamte Jahr wiederholen. Etwas, was ich ungerne riskieren möchte. Im Juni lief die Arbeit erst normal weiter, nur manchmal bat meine Chefin mich, kleinere Aufträge zu übernehmen, an manchen Tagen hatte sie in der Schicht das Sagen gehabt und da schaute sie genau zu, wenn ich einen Bewohner gepflegt habe. Ich fühlte mich teilweise richtig schrecklich, da ich unnormal viele Fehler machte, sie kommandierte mich die ganze Schicht über herum. Ich sollte im ersten Stock anschließend Blutdruck messen bei jedem Bewohner, natürlich nicht mit der Maschine, sondern mit dem Blutdruckmessgerät, also auf die altmodische Weise: Mit Manometer, Pumpe, Armmanschette etc. etwas, was ich nicht so gut konnte, da meine Ohren sehr empfindlich sind und ich den Druck nie höre von dem Blut. Die Blutzuckermessung habe ich bisher auch nur in der ambulanten Pflege gemacht, auf meiner eigentlichen Arbeit durfte ich es bis zu dem Zeitpunkt noch nicht ausführen. An dem einen Tag als ich am Blutdruckmessen war, wurde ich von der stellvertretenden Leitung angerufen und sie fragte mich, wo ich bleibe, da bald Mittagessen ist und die Leute alle versorgt werden müssten. ich erklärte ihr daraufhin, dass ich noch oben am Messen bin und noch nicht fertig gewesen bin. Ich ging dann runter und sah, wie meine Chefin, die stellvertretende Chefin und eine weitere Auszubildende zusammen im Dienstzimmer vor dem Computer saßen. Also klar, kann sein, dass sie etwas ihr erklärten, aber sie saßen zu dritt da drin, nicht mal einer hatte sich bewegt, um mir beim Mittagessen zu helfen, nur die andere Auszubildende half mir dabei. Auch hinterher sich um die Leute zu kümmern, meine Chefs hingegen haben Pause gemacht und sind gegangen und haben uns alleine gelassen. Es war sowieso alles erledigt, aber ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. Die nächsten Schichten wurden anstrengender, einmal kam ich übermüdet zur Arbeit, da ich nur 4h Schlaf hatte, bei der Hitze konnte ich echt nicht schlafen. An diesem Morgen ernannte mich meine Chefin zur Schichtleitung. ICH sollte die Verantwortung für die Schicht tragen. (wahrscheinlich mehr aus dem Grund, weil keine Fachkraft da war), aber sie meinte ich sollte lernen, zur Not einzuspringen, falls keine Fachkraft da ist und es würde mir ja für die Zukunft helfen, damit ich lerne, wie es ist, als Fachkraft irgendwann die Verantwortung zu übernehmen. Ich sollte erstmal unter Anleitung Tropfen machen, Medikamente über die Schicht verteilen und weniger Bewohner als üblich pflegen, da ich sozusagen die Fachkraft bin und mehr Aufgaben habe in der Schicht verteilt über. Die Schicht verlief ganz normal - so wie immer. Ich war nur mit den Anrufen überfordert, da ich es absolut nicht mag zu telefonieren, gerade wenn ich von fremden Nummern angerufen werde, aber so gut es geht, konnte ich mich um alles kümmern. Es wurde sich zwar hinterher beschwert, dass ich dies und das nicht weitergegeben habe, aber es war meine erste eigene Schicht. Es war komisch über meine älteren Kollegen zu entscheiden und diese sozusagen zu herumkommandieren. Ende Juni war es dann soweit und ich sollte meine praktische Prüfung angehen, einen Tag vorher bekommt man Bescheid gesagt, welcher Bewohner gezogen worden ist und welche ärztliche Anordnung man bekommt, zB. Blutdruckmessung, Blutzuckermessung, Medikamente verteilen oder Sauerstoffsättigung messen. Zu meinem Glück hatte ich die letzten beiden, da war ich wirklich dankbar, da sie von allen Aufgaben noch am einfachsten zu bewältigen waren. Die Bewohnerin war auch sehr freundlich und habe mit ihr zusammen eine Biografie erstellt, am Tag vor der Prüfung sollte man nämlich eine Ausarbeitung schreiben und eine Biografie und einen momentanen Zustand über die Person anfertigen. Am nächsten Tag war es soweit und meine Lehrerin war da, aber nicht nur sie, sondern noch meine Klassenlehrerin, die als Zweitprüferin dabei war. Das Problem war: Sie ist bekannt als die strengste Lehrerin in der gesamten Abteilung, daher hatte sie hohe Erwartungen an mich. Ich war nervös und war bereits schon ab 6 Uhr da und bereitete mich zwei Stunden vorher vor. ich war erstmal total nervös und als ich ihre Sauerstoffsättigung gemessen hatte, war dieser Wert relativ niedrig, gefährlich niedrig. Ich versuchte mir jedoch nichts anzumerken, die Bewohnerin war im Grunde auch so wie immer, sie hatte nur ihre Sauerstoffbrille nicht über Nacht angehabt. Danach war die Bremse von ihrem Rollstuhl kaputt, was ich voll ausgeblendet hatte und hielt sie gut fest, selbst die Lehrerin stütze kurz den Rollstuhl, damit sie nicht fällt. Obwohl es immer hieß, sie interagieren nicht wirklich. Auch später machte ich kleinere Fehler, aber ich reflektierte über meine Fehler, am Ende verabschiedeten sie sich und ich wusste jetzt nicht, ob ich bestanden habe oder nicht. Beim ersten Besuch habe ich gerade noch so bestanden und wäre fast durchgefallen, beim zweiten Besuch bekam ich eine deutlich bessere Note und arbeitete wirklich mit meinen Bewohnerinnen zusammen, um ein gutes Ergebnis zu erzielen, was sich auszahlte. Zwischendrin traf ich auf eine (mittlerweile) ehemalige Kollegin von mir. Sie hat beschlossen gehabt ab Juni zu kündigen, was ich sehr schade fand, da sie neben einer anderen Kollegin meine Lieblingskollegin war und ich mich mit ihr super verstand. Sie hatte immer einen sarkastischen Humor gehabt, ich schätzte ihre Ratschläge und einfach ihre Art. Ich konnte vernünftig mit ihr reden und mich für die letzten Jahre bedanken und mich vernünftig von ihr zu verabschieden. Auch sie dankte mir für die gemeinsame Arbeitszeit und wünschte mir viel Glück für die Zukunft und, dass ich die Ausbildung mit Sicherheit bestehen werde. Wir unterhielten uns noch eine Weile und es hat gut getan mit jemanden über die ganzen Probleme auf der Arbeit zu reden. Sie wird mir wirklich fehlen. Auch meinte sie, dass sie es bisher noch nicht gehört bekam, dass man sie auf der Arbeit schätzt und bedankte sich für die netten Worte.
2 Wochen später war es dann so weit und wir sollten an dem Freitag zur Schule gehen, das war vor knapp 1, 1/2 Wochen. Dort wurden uns die Noten mitgeteilt, sowohl von beiden bisherigen Prüfungen, als auch von den anderen Fächern. Die Noten waren alle relativ solide. Ich bekam in der schriftlichen Prüfung eine 1,5. In der praktischen bekam ich eine 4,0 - bestanden. Es hätte besser laufen können, aber bestanden ist bestanden und bin somit zufrieden. Wir bekamen außerdem auch mitgeteilt in welchem mündlichen Prüfungsfach ich die Prüfung ablegen muss, bei mir war das Aktivierung & Unterstützung im Alltag. Das ist das Fach, auf das ich hoffte, da Rechtskunde für mich ein zu trockenes Thema ist, bin daher fine mit dem Thema.
Ich lernte fleißig für meine mündliche Prüfung - allerdings nur während der Schulzeit, ich beantwortete die Fragebögen, die wir zum Üben bekamen, schrieb einige Ausarbeitungen und tauschte mich mit meinen Klassenkameradinnen aus. Letzten Donnerstag war es dann soweit und wir hatten alle einzeln 10 Minuten Zeit gehabt, ich sollte ein Blatt auswählen, welches 6 Fragen zu jeweils 3 Themen von entweder Aktivierung oder Unterstützung im Alltag beinhaltete. Ich war so nervös, ich saß wartend vor der Tür und wartete nur darauf, bis die Tür aufging. ich ging nochmal kurz in mir und dachte nach, was ich alles bisher erreicht hatte und dachte nochmal an den einen Moment nach, wie ich mit meinen Bewohnerinnen gemeinsam die Prüfung meisterte. Ein kurzer Schmerz durchzuckte mich als ich über alles nachdachte, was ich erlebt habe auf der Arbeit. Anschließend wurde ich aufgerufen zur Prüfung. Dort saßen 3 Lehrer, einer war der Protokollant und die anderen beiden waren die Prüferinnen, meine zwei Fachlehrerinnen. Ich versuche mich zu beruhigen und versuchte so gut es geht die Fragen mündlich zu beantworten. ich habe mich nur ständig verhaspelt vor Aufregung und bekam keinen richtigen Satz mehr raus, ich war total nervös. Trotz allem konnte ich die Fragen anscheinend gut genug beantworten, manchmal fragte ich mich, was sich wohl die Lehrkräfte dachten, die Mimik war ein wenig einschüchternd. Im zweiten Teil war ich jedoch deutlich besser als im ersten Teil der Fragen. Danach wurde ich entlassen und sollte am nächsten Tag wiederkommen, damit ich erfahre, ob ich bestanden habe oder nicht. Als es vorbei war, bin ich erstmal zusammen mit Nagi und meiner besten Freundin in der Großstadt gewesen und haben den Tag zusammen verbracht. Am nächsten Tag kam ich extra früher zur Schule, da kamen meine Klassenkameradinnen auf mich zu und meinten, man kann bereits seine Note erfahren. Ich ging also hin, total angespannt und öffnete die Tür. Dort saßen sie zu dritt, meine zwei Klassenlehrerinnen und die Abteilungsleiterin, alle am Tisch, als würde man die Höhle der Löwen betreten. Sie baten mich kurz Platz zu nehmen und grinsten mich an. Nach kurzer Zeit sagte mir eine der Klassenlehrerin welche Note ich bekam, nämlich eine 1,5 im Mündlichen. Ich war positiv überrascht, da ich dachte, ich hätte schlechter abgeschnitten. Ich bekam somit eine 2 im Zeugnis für das Fach und habe somit alle drei Prüfungen mit Bravour bestanden. Erstmal war ich total sprachlos und wusste nicht, was ich sagen sollte, aber ich freut mich natürlich über die Note. Glücklich verließ ich den Raum wieder und erzählte es meinen anderen Klassenkameradinnen. Sie freuten sich auch für mich, anscheinend haben alle bestanden bis auf eine Schülerin, da sie sich im Mündlichen leider verschlechterte, das fand ich sehr schade, es wäre schön gewesen, wenn alle bestanden hätten. Aber meine Klassenkameradinnen hatten die Idee gemeinsam Kaffee trinken zu gehen in einer Bäckerei und gemeinsam zu feiern, ich ging mit und wir freuten uns einfach nur, dass wir es alle hinter uns haben. Irgendwo tat es innerlich weh zu wissen, dass man bald Abschied voneinander nimmt und jeder getrennte Wege geht. Das erlebe ich nun zum dritten Mal und auch wenn es nur eine kurze Zeitspanne mit denen war, war es dennoch eine schöne Zeit. Mal sehen, wie die Abschlussfeier wird & allgemein meinen zukünftigen Arbeitsweg. Was wird passieren? Werde ich den Aufgaben gewachsen sein oder werde ich in einer komplett anderen Richtung wechseln? Die Zukunft könnte nicht ungewisser sein. Ich bin gespannt. Die Ausbildung und allgemein die Zeit in den vergangenen drei Monaten hat mir gezeigt, wie sehr ich über meinen eigenen Schatten gesprungen bin und der Tag, an dem ich das Kommando eines Tages übernehmen werde, schneller eintritt als erhofft...

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Donnerstag, 8. Mai 2025
Ambulant vs. Stationär B185
Ein weiteres Mal melde ich mich auf meinem Blog. Dieses Mal möchte ich über meine vergangenen 3 Wochen reden. Denn ich war nicht wie üblich auf meiner eigentlichen Arbeit, sondern in der ambulanten Pflege. Daher auch der Titel meines heutigen Beitrags. In den 3 Wochen traf ich auf die unterschiedlichsten Menschen und lernte vieles, was ich für meine Ausbildung brauche. Nun ist mittlerweile eine Woche vorbei und ich müsste ein bisschen reflektieren, was ich alles erlebt habe. Ich sollte 100h in 3 Wochen sammeln, was eine ziemliche Herausforderung darstellt. Somit musste ich morgens und abends arbeiten, um auf meine Stunden zu kommen.
In den ersten Tagen stellte ich mich noch ziemlich dumm an, könnte man meinen. Gerade anfangs haperte es bei mir sehr bei der praktischen Umsetzung. Gefühlt alles, was ich lernte, war wie ausradiert aus meinem Kopf. Ich musste gefühlt alles neu lernen. Ich sprach auch anfangs nicht viel und egal wie oft mir meine Kollegin mir etwas erklärte, ich konnte es in meinem Kopf nicht umsetzen. Es war einfach nicht möglich in dem Moment. Ich habe wirklich versucht mich zusammenzureißen, aber ich hatte einfach meine Schwierigkeiten. Direkt am zweiten Tag sollte ich auch Blutzucker messen und Insulin spritzen, beides Dinge, die ich selbst nie praktisch auf meiner Arbeit gelernt habe. Schulisch habe ich es natürlich gelernt gehabt, aber auf meiner Arbeit haben meistens die Fachkräfte das Spritzen übernommen. Somit hatte ich kaum die Gelegenheit gehabt, es selbst auszuprobieren. Nur immer zuzusehen ist nochmal was anderes, als es wirklich umzusetzen. Demnach stellte ich mich beim ersten Mal nicht sonderlich perfekt an. Beim Insulinspritzen hatte ich auch immer Angst, mich an der Nadel zu piksen, viele haben einen sicheren Halt mit der Nadel, ich lernte jedoch in der Schule, dass man sehr vorsichtig damit umgehen soll. Doch mit viel Zeit lernte ich auch das, schon nach wenigen Tagen war ich immer mehr geübter. Jedoch sollte ich am zweiten Tag bei einer Person Medikamente richten, so etwas durften nur die Fachkräfte bei uns machen. Jedoch war die Kollegin die ganze Zeit an meiner Seite, damit auch ja nichts passiert oder ich etwas Falsch mache. Es war dennoch ein komisches Gefühl, die Medikamente zu richten, sie meinte noch, ich wäre echt langsam gewesen, man hätte nur 20 Minuten Zeit, um die ganzen Medis zu richten. Wenn man das jedoch noch nie zuvor machte, kann man auch nicht sonderlich schnell sein. Auch musste ich am zweiten Tag eine alte Dame duschen, erstmal nichts ungewöhnliches, mache ich auf meiner normalen Arbeit ja auch, aber ich musste das mit einem Badewannen-Lifter machen. Mit so etwas habe ich zuvor noch nie gearbeitet. Allgemein war es ein komisches Gefühl, zu den Leuten nach Hause zu fahren und mit einem Schlüssel die Tür aufzumachen. Das fühlte sich einfach anders an, als an den Türen zu klopfen. Diese ganzen Treppenlifter, Badewannen-Lifter habe ich in echt nie gesehen, das war was völlig Neues für mich. Auch, dass manche ein Pflegebett besitzen, ich wusste nicht mal, dass man so etwas für das eigene Heim beantragen kann. Aber ich schweife ab, beim Duschen der Person stellte ich mich natürlich auch nicht sonderlich heldenhaft an, aber in er ersten Woche, wenn alles für mich neu ist, kann man da auch nicht sonderlich viel erwarten von mir. Ich brauche nun mal meine Abläufe. Während es in den Frühschichten eher mäßig gut lief, war es abends so ein Unterschied. Gerade abends gab es nicht so viele pflegerische Aktivitäten. Meistens sind wir nur hergefahren, haben Blutzucker gemisst oder Medikamente eingegeben und sind wieder weggefahren, nur bei manchen musste man beim Umziehen helfen. Das war auch deutlich entspannter, mit den Kolleginnen im Spätdienst verstand ich mich gut, manche hatten eine sehr offene Persönlichkeit und andere hingegen eine ruhige, gelassene Persönlichkeit. Aber ich sah in den Wochen, was sie ausmachten. Die Schicht ging am Abend auch nicht sonderlich lange, meistens waren wir gegen 19 Uhr schon fertig und fingen um 16 Uhr jedes Mal an. Morgens ging es immer um 6:30 Uhr los, aber waren vor 12 Uhr jedes Mal schon fertig. Wenn man jedoch wie ich auf seine Stunden kommen muss, musste ich nach wenigen Stunden wieder los zur nächsten Schicht. Es war an sich nicht so hart, als wenn ich auf meiner Arbeit 7h am Stück arbeiten musste, aber ich war nach ein paar Tagen ziemlich ausgelaugt, vom Hin und Her. Ich hatte kaum gehabt für meine Prüfungen zu lernen, dieses kurze Zeitfenster, wo ich frei hatte, war mir einfach zu knapp.
Die erste Woche war für mich so die Kennlernphase meines Außendienstes. Die zweite Woche war dann hingegen ein wenig anders, gerade morgens, da bin ich mit einer andere Kollegin morgens gefahren. Die war von Natur viel, viel direkter zu mir. Am ersten Tag war sie noch gewillt mir was beizubringen, am zweiten Tag sah es jedoch anders aus und ich merkte, dass es sie störte, dass ich so viele Schwierigkeiten hatte. Zugegeben musste ich wieder neue Leute kennenlernen, da die im ambulanten Dienst immer eine die gleichen Routen fahren und ich so neue Gesichter traf. Ich war vor allem am zweiten Tag enttäuscht von mir selbst, dass ich es nicht auf die Reihe bekam, mich gut anzustellen und so viele Leichtsinnsfehler zu haben. Ich war so nervös und unsicher, sie musste einmal sogar einschalten, weil ich total planlos war. So etwas passiert mir sonst nicht auf der Arbeit, also ich hatte ein riesigen Blackout gehabt. Hinterher war sie auch sehr enttäuscht von mir und meinte, wenn sie meine Beurteilung schreiben müsste, würde da nichts Positives drin stehen. Ich war am Ende selbst von mir enttäuscht, dass ich nicht gut war. Der harsche Ton tat im ersten Moment auch weh, aber es öffnete mir sozusagen die Augen, dass ich viel mehr an mir selbst arbeiten sollte. Im Laufe der Schicht war sie jedoch wieder positiver gestimmt und bemühte sich, mir noch etwas beizubringen. Ich beichtete ihr auch, dass ich kaum Praxisanleitung bekam und mir deswegen so viel "Grundwissen" fehlte. Klar kann ich das auf meiner Arbeit schieben, aber irgendwo ist es auch meine eigene Schuld, ich hätte mich da viel mehr reinhängen sollen, damit ich nicht wie der letzte Depp mich verhalte während der Schicht. Die nächsten zwei Tage liefen schon besser und ich bemerkte, dass sie eine Eigenart besitzt. Die Art und Weise, wie sie mit den Leuten spricht, sie konnte offen über alles Mögliche reden. Selbst bei einer Person, die ich am Wochenende zuvor traf, die mit meiner Kollegin damals kaum sprach, hatte mit dieser Kollegin ganz viele Wörter gewechselt. Das hatte ihr richtig gutgetan, mehr zu reden. In diesem Augenblick merkte ich, was sie so besonders machte. Sie nahm sich wirklich Zeit, zwar sind sie alle an eine gewisse Zeit gebunden, aber zu sehen, wie offen die alte Dame mit ihr sprach, öffnete mir erneut die Augen. Am Ende der zweiten Woche sagte sie zu mir, ich muss viel an mir arbeiten, nicht für andere, sondern für mich, wenn ich tatsächlich irgendwann die Ausbildung zur Fachkraft machen möchte. Bis zu meiner Prüfung habe ich jedoch auch noch einiges zu lernen. Die Woche war zwar nicht einfach, aber es zeigte mir, dass ich mir viel mehr zutrauen sollte.
In der dritten Woche arbeitete ich wieder mit der gleichen Kollegin zusammen, mit der ich auch in der ersten Woche jeden Morgen arbeitete, sie meinte, ich muss nur bis Mittwoch arbeiten, da diese paar Stunden, die mir noch fehlen würden, ausreichen. In den drei Tagen durfte ich wie jedes Mal Blutzucker messen, Insulin spritzen oder Tropfen richten. Das konnte ich mittlerweile ziemlich besser als am Anfang. Noch nicht ganz perfekt, aber dafür, dass ich es davor nie richtig lernte, war das ein sehr großer Schritt. Mit viel Bemühung hatte ich in den paar Wochen unglaublich viel Neues gelernt für meine Ausbildung. Es ist ein so starker Kontrast zu meiner eigentlichen Arbeit, obwohl es so viel anders auch wieder nicht ist. Es sind wie so zwei unterschiedliche Welten und doch die gleichen. Irgendwie.
Heute, ungefähr eine Woche seit meinem letzten Arbeitstag, erhielt ich meine Beurteilung von der Chefin vom ambulanten Dienst. Ich konnte mir schon denken, dass sie nicht ganz zufrieden mit mir waren, da ich wie gesagt, echt meine Schwierigkeiten hatte, aber mich echt steigerte mit der Zeit. Jedoch schrieb die Chefin unter anderem, dass ich nicht das nötige Fachwissen für meinen Ausbildungsstandes besitze, was mich schon ziemlich verletzte. Also das einfach vor sich liegen zu haben und das zu lesen. Autsch.

Das war mein Bericht zum ambulanten Dienst und meine ganzen Eindrücke der letzten paar Wochen. Ab Samstag geht es wieder auf meine richtige Arbeit und das Gelernte anzuwenden, wird interessant. Bis zum nächsten Beitrag.

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Donnerstag, 27. März 2025
Der zweite Praxisbesuch B184
Ach ja, das Leben steckt immer wieder voller Überraschungen, daher verfasse ich mal wieder viel zu spät einen weiteren Beitrag.
Mittlerweile habe ich meinen zweiten Praxisbesuch hinter mir und möchte gerne erläutern, wie dieser ablief und was es für mich zu bedeuten hatte. Ich war natürlich Tage davor richtig aufgeregt, da mein erster Praxisbesuch nicht gut lief und unbedingt besser werden möchte. Gerade, da ich im Mai meine Prüfungen langsam schreibe und sich meine Ausbildung dem Ende neigt. Tage vor meinem Praxisbesuch suchte ich Blumendekorationen raus, da mein Thema die Aktivierung war bzw. Pflanzen & Blumen. Ich sprach es auch mit meinen zwei Bewohnerinnen ab, wie ich mir das vorgestellt habe. Für den Praxisbesuch mussten wir mindestens uns zwei Leute raussuchen, mit denen wir eine Aktivierung durchführen. Ich habe mich für diejenigen entschieden, die sich allgemein gut verstehen, auch viel sprechen und kognitiv fit genug sind, um da gut mitzumachen. Am Tag davor wollte ich wirklich vorbereitet sein, ich hatte Spätdienst und ging zu eine Chefin hin, mit der ich absprechen konnte, dass ich die Kapelle als Raum benötige, wenn ich am nächsten Tag meine Prüfung sozusagen abhalte, gesagt getan, sie hat es gemacht und ich war sehr froh darüber, sie errichtete eine Trennwand, damit man den Nebenraum nicht hörte.
Dann war es soweit, mein Besuch war eigentlich erst gegen 11 Uhr ca. aber ich war schon bereits um 9 Uhr da, um wirklich vorbereitet zu sein, ich schnappte mir meine Plastikblumen, schaute meine Unterlagen an und ging zur Arbeit. Am Speisesaal traf ich bereits auch auf meine Bewohnerinnen, sie saßen am Tisch und waren bereits fertig mit Frühstücken. Ich zeigte denen, was ich alles mitgebracht habe und lieh mir von einer Bewohnerin einen Blumenstrauß aus, wir kannten allerdings die Namen der Blumen nicht, doch eine Kollegin konnte uns da gut weiterhelfen, somit kannten wir die Namen der Pflanzen und waren gut ausgerüstet. Ich sah bereits, wie mein anderer Kollege, der auch den Praxisbesuch hat, jedoch vor mir, gerade am präsentieren gewesen ist, ich wurde dabei sehr nervös, mir versicherten jedoch alle, dass das gut klappen wird. Eine weitere Bewohnerin fragte mich, ob sie auch dabei sein dürfte. Das Interessante ist, sie war bei meinem letzten Praxisbesuch schon dabei und es lief wie gesagt nicht gut, aber ich vertraute ihr, dass es gut läuft, gerade da ich mich mit ihr auch prima verstehe und sagte zu. Als die Lehrerin, meine Chefin und mein Kollege fertig wurden, ging für mich dann die Action los, ich hatte 5 Minuten Zeit, um den Raum vorzubereiten, da mein Kollege überzogen hatte und ich den Raum brauchte.
Nun, war ich vorbereitet und konnte beginnen. Ich begrüßte die Lehrerin, ich sollte zuerst eine Biografie und einen momentanen Zustand der Damen berichten, ich konzentrierte mich auf meinen Aufschrieb. So gut es ging, erzählte ich alles, was ich über die beiden ursprünglichen Bewohnerinnen wusste, schaute dabei jedoch nicht unbedingt auf mein Gegenüber. Augenkontakt zu halten ist für mich ein ziemliches Hindernis, aber habe es gut gemeistert. Als wir fertig wurden, gingen wir in den Raum, ich holte meine Bewohnerinnen ab und fragte meine Lehrerin, ob es in Ordnung sei, wenn eine Bewohnerin zusätzlich teilnehmen darf, was sie auch bejahte. Somit hatte ich drei Bewohnerinnen zu betreuen und freute mich irgendwie. Es fing normal an, ich bot den Frauen einen Platz an in der Kapelle, wir versammelten uns um einen Tisch und legten los. Der Einstieg war recht simpel, ich zeigte den Frauen meine Box und fragte nach, was wohl das Thema sein könnte, was alle erraten konnten. Ich las ein Zitat vor, hatte dabei Angst, dass eine Bewohnerin mich schlecht versteht, da sie schwerhörig ist, aber sie machte einen sicheren Eindruck, auch wenn ich mich wiederholen musste. Kurz darauf stellte ich einige Blumen vor und ließ meine Bewohnerinnen erraten, was das für Blumen sind, da wir davor die Namen einiger Blumen herausfinden konnten, war es für uns relativ einfach. (Das wussten meine Chefin und meine Lehrerin natürlich nicht, dass wir davor die Blumen durchgegangen sind, damit wir besser vorbereitet sind). Allgemein lief es ziemlich gut, ich stellte einige Fragen bezüglich Blumen, welche Pflanzen sie in ihrem Garten pflanzten, was sie für Tricks hatten, um besser voranzukommen und welche Blumen sie besonders mögen + vieles mehr. Ich ging dabei auf jede Person ein, stellte abwechslungsreiche Fragen, auch habe ich ein Kreuzworträtsel erstellt. Dieses haben wir gemeinsam lösen können, bei manchen Punkten gab ich Hinweise, damit sie auf die Antworten kommen, eine Bewohnerin entschuldigte sich dafür, dass sie bei einer Frage so auf den Schlauch stand, ich nahm es ihr jedoch nicht übel. Sie war mindestens so aufgeregt wie ich, wenn nicht, sogar noch mehr. Interessant hierbei ist, eins der Lösungen war "Löwenzahn", ich nahm an dem Tag ein Blumenkalender mit und für die Woche, in der diese Prüfung stattfand, war der Löwenzahn abgebildet. Man könnte meinen, es wäre ein glücklicher Zufall gewesen oder gar Schicksal. Schließlich wurde der Praxisbesuch bereits verschoben, aber ich war froh, dass er diesmal auch stattfand. Am Ende verabschiedete ich mich von den Bewohnerinnen, sie haben allesamt gut mitgemacht, ich schenkte ihnen meine Plastikblumen, worüber sie sich alle sehr freuten. Ein Blume blieb allerdings übrig und dies war die Nelke, aus gutem Grund. Ich dachte damals, als ich sie kaufte, das wären kleinere Rosen gewesen, da die Nelke an der Rose stand, ohne Bedenken nahm ich sie mit. Da meinte eine Bewohnerin über die Pflanze, dass sie diese Blumen bestenfalls vermeidet. Die Nelke galt offenbar als Friedhofsblume und verbindet es demnach mit düsteren Erinnerungen, ich wusste das allerdings nicht, daher blieb die übrig, die Bewohnerin bekam von mir übrigens eine Orchidee. Sie mochte Orchideen, aber eine echte wäre viel Aufwand. Schließlich waren wir fertig, ich begleitete die Bewohnerinnen teilweise im Zimmer oder Betreuung, ich selbst musste mit meiner Chefin und Lehrerin die Reflexion durchgehen. Ich sollte erst die positiven Dingen aufzählen und dann Fehlern, die mir aufgefallen sind. Wir sind diese durchgegangen, anscheinend habe ich keinen Augenkontakt zur Lehrerin gehalten, als ich die Biografien vorlas , auch sollte ich deutlicher sprechen (das sagt man mir jedoch seit meiner Kindheit, wahrscheinlich wird sich da nicht viel ändern). Es waren größtenteils nur Kleinigkeiten, ich bekam eine 2 bzw. 1,8. Darauf war ich sehr stolz. Die Lehrerin fragte mich zudem, was ich nach meiner Ausbildung vorhabe, ich meinte daraufhin, dass ich versuchen möchte, die Fachkraft-Ausbildung anzugehen, dabei zu meiner Chefin schaute und hinzufügte "wenn ich natürlich darf". Und na ja... ihre Antwort war nicht gerade zufriedenstellend, meine Chefin sagte nur, sie will, dass ich 1-2 Jahre warte mit dieser Ausbildung und erstmal mehr Praxis mache. Sie hat mir die Ausbildung ausreden wollen, dass sie mir das nicht zutraut aktuell. In diesem Zeitpunkt war mir meine 2 in der Prüfung egal, ich war nur noch schockiert und enttäuscht. Auch über mich selber, aber vor allem auch, da ich ursprünglich die Fachkraftausbildung angehen wollte, aber nicht durfte und doch lieber zuerst die Helfer-Ausbildung machen sollte, was ich ja auch tat. Es war wie ein Schlag ins Gesicht, es hat mich hart getroffen. Letztendlich verabschiedete sich die Lehrerin von mir und wünschte mir viel Glück für die Zukunft. Ein schwaches Danke konnte ich noch hervorbringen.
Wieder in meinem eigentlichen Bereich angekommen, erzählte ich allen, wie die Prüfung ablief, sie gratulierten mir alle zur guten Note, ich teilte jedoch erst keinem mit, dass meine Chance auf die Fachkraftausbildung verwehrt wurde.
In Ruhe räumte ich meine Sachen auf und wollte nach Hause gehen, da betrachtete ich die Nelke, ich legte sie in die Kapelle zu einem Bild eines Bewohners, der eine Woche zuvor plötzlich verstarb. Ich weiß nicht warum, aber es fühlte sich als Abschied richtig an, ihm diese Nelke zu überreichen, wenn auch bildlich. Die Sache mit dem Kalender ging mir nicht aus dem Kopf, klar kann das Zufall sein, aber ich spürte, es war vorherbestimmt und wollte mich irgendwie dafür bedanken, dass es so gut lief. Die Kapelle habe ich nun aufgeräumt, ich räumte sogar Sachen von meinem Kollegen auf, der schnell verschwand. Ich musste 2h später wieder arbeiten gehen, eigentlich hätte man frei gehabt, aber der Praxisbesuch hatte andere Pläne mit mir gehabt, da der Plan bereits feststand und ich nicht tauschen konnte. Die Bewohnerin, der ich eine Orchidee schenkte, stellte die Pflanze in einer besonderen Vase und meinte, das ist ein Andenken an mich und den Tag, wie wir gemeinsam diese Prüfung von mir meisterten. Das hat mich sehr gefreut zu hören. Bis heute steht die noch an ihrem Platz. Erschöpft machte ich mich auf den Weg nach Hause.
Die Tage verstrichen und ich machte mir vermehrt Gedanken darüber, was ich als Nächstes tun sollte. Auch berichtete ich mittlerweile meinen Kolleginnen gegenüber, dass man mir die Ausbildung verwehrt hatte und die waren alle (zurecht) empört darüber. Gerade in der Pflege herrscht Personalmangel, aber mir gab man nicht mal die Chance, mich zu beweisen. Sie wollten mich alle dazu ermutigen, doch die Ausbildung zu versuchen, aber wenn die Chefin sich da quer stellt, kann ich wahrscheinlich schlecht Ja sagen. Sorgfältig sortierte ich meine Gedanken, das Haus wird vermehrt schlechter bzw. die Atmosphäre ist nicht mehr so wie früher, viele möchten gehen/kündigen und keiner sieht eine wirkliche Zukunft fürs Haus. Das ist echt schade, da ich gerade am Anfang meines FSJs damals auf viele Kolleginnen aufsah. Auch die damaligen Chefs, die beide nicht mehr da waren mittlerweile. Jetzt sind genau 2 Wochen vergangen seit meinem Praxisbesuch, nächste Woche habe ich wieder Schule und eigentlich hatte ich ein Vorstellungsgespräch gehabt für die Fachkraftausbildung (also, dass ich an der Schule angenommen werde)m, was ich somit verwerfen kann. Allgemein überlegte ich mir, in welche Richtung ich gehen möchte. Ewig in der Pflege zu bleiben ist nicht zwingend mein Ziel, soll ich die derzeitige Ausbildung durchziehen und mir was Neues suchen? Und wenn ja, was? Bin ich überhaupt noch geeignet für den Beruf und was will ich in meinem Leben erreichen? Werde ich jemals glücklich sein, bei dem, was ich mache? So viele Gedanken schwirren mir derzeit durch den Kopf.

Das wars für heute mit meinem Beitrag, eventuell kommt die Tage wieder ein Beitrag, in dem ich über andere Dinge schreibe, aber heute wollte ich ausführlich über meinen zweiten Praxisbesuch berichten, gerade da ich darüber auch reflektieren möchte. Es hat mir gutgetan, das alles hier niederzuschreiben. In diesem Sinne, bis dann, ciao. ~

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by jessie.blog (2024.12.27, 23:55)

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