Mein Leben und ich
Donnerstag, 27. März 2025
Der zweite Praxisbesuch B184
Ach ja, das Leben steckt immer wieder voller Überraschungen, daher verfasse ich mal wieder viel zu spät einen weiteren Beitrag.
Mittlerweile habe ich meinen zweiten Praxisbesuch hinter mir und möchte gerne erläutern, wie dieser ablief und was es für mich zu bedeuten hatte. Ich war natürlich Tage davor richtig aufgeregt, da mein erster Praxisbesuch nicht gut lief und unbedingt besser werden möchte. Gerade, da ich im Mai meine Prüfungen langsam schreibe und sich meine Ausbildung dem Ende neigt. Tage vor meinem Praxisbesuch suchte ich Blumendekorationen raus, da mein Thema die Aktivierung war bzw. Pflanzen & Blumen. Ich sprach es auch mit meinen zwei Bewohnerinnen ab, wie ich mir das vorgestellt habe. Für den Praxisbesuch mussten wir mindestens uns zwei Leute raussuchen, mit denen wir eine Aktivierung durchführen. Ich habe mich für diejenigen entschieden, die sich allgemein gut verstehen, auch viel sprechen und kognitiv fit genug sind, um da gut mitzumachen. Am Tag davor wollte ich wirklich vorbereitet sein, ich hatte Spätdienst und ging zu eine Chefin hin, mit der ich absprechen konnte, dass ich die Kapelle als Raum benötige, wenn ich am nächsten Tag meine Prüfung sozusagen abhalte, gesagt getan, sie hat es gemacht und ich war sehr froh darüber, sie errichtete eine Trennwand, damit man den Nebenraum nicht hörte.
Dann war es soweit, mein Besuch war eigentlich erst gegen 11 Uhr ca. aber ich war schon bereits um 9 Uhr da, um wirklich vorbereitet zu sein, ich schnappte mir meine Plastikblumen, schaute meine Unterlagen an und ging zur Arbeit. Am Speisesaal traf ich bereits auch auf meine Bewohnerinnen, sie saßen am Tisch und waren bereits fertig mit Frühstücken. Ich zeigte denen, was ich alles mitgebracht habe und lieh mir von einer Bewohnerin einen Blumenstrauß aus, wir kannten allerdings die Namen der Blumen nicht, doch eine Kollegin konnte uns da gut weiterhelfen, somit kannten wir die Namen der Pflanzen und waren gut ausgerüstet. Ich sah bereits, wie mein anderer Kollege, der auch den Praxisbesuch hat, jedoch vor mir, gerade am präsentieren gewesen ist, ich wurde dabei sehr nervös, mir versicherten jedoch alle, dass das gut klappen wird. Eine weitere Bewohnerin fragte mich, ob sie auch dabei sein dürfte. Das Interessante ist, sie war bei meinem letzten Praxisbesuch schon dabei und es lief wie gesagt nicht gut, aber ich vertraute ihr, dass es gut läuft, gerade da ich mich mit ihr auch prima verstehe und sagte zu. Als die Lehrerin, meine Chefin und mein Kollege fertig wurden, ging für mich dann die Action los, ich hatte 5 Minuten Zeit, um den Raum vorzubereiten, da mein Kollege überzogen hatte und ich den Raum brauchte.
Nun, war ich vorbereitet und konnte beginnen. Ich begrüßte die Lehrerin, ich sollte zuerst eine Biografie und einen momentanen Zustand der Damen berichten, ich konzentrierte mich auf meinen Aufschrieb. So gut es ging, erzählte ich alles, was ich über die beiden ursprünglichen Bewohnerinnen wusste, schaute dabei jedoch nicht unbedingt auf mein Gegenüber. Augenkontakt zu halten ist für mich ein ziemliches Hindernis, aber habe es gut gemeistert. Als wir fertig wurden, gingen wir in den Raum, ich holte meine Bewohnerinnen ab und fragte meine Lehrerin, ob es in Ordnung sei, wenn eine Bewohnerin zusätzlich teilnehmen darf, was sie auch bejahte. Somit hatte ich drei Bewohnerinnen zu betreuen und freute mich irgendwie. Es fing normal an, ich bot den Frauen einen Platz an in der Kapelle, wir versammelten uns um einen Tisch und legten los. Der Einstieg war recht simpel, ich zeigte den Frauen meine Box und fragte nach, was wohl das Thema sein könnte, was alle erraten konnten. Ich las ein Zitat vor, hatte dabei Angst, dass eine Bewohnerin mich schlecht versteht, da sie schwerhörig ist, aber sie machte einen sicheren Eindruck, auch wenn ich mich wiederholen musste. Kurz darauf stellte ich einige Blumen vor und ließ meine Bewohnerinnen erraten, was das für Blumen sind, da wir davor die Namen einiger Blumen herausfinden konnten, war es für uns relativ einfach. (Das wussten meine Chefin und meine Lehrerin natürlich nicht, dass wir davor die Blumen durchgegangen sind, damit wir besser vorbereitet sind). Allgemein lief es ziemlich gut, ich stellte einige Fragen bezüglich Blumen, welche Pflanzen sie in ihrem Garten pflanzten, was sie für Tricks hatten, um besser voranzukommen und welche Blumen sie besonders mögen + vieles mehr. Ich ging dabei auf jede Person ein, stellte abwechslungsreiche Fragen, auch habe ich ein Kreuzworträtsel erstellt. Dieses haben wir gemeinsam lösen können, bei manchen Punkten gab ich Hinweise, damit sie auf die Antworten kommen, eine Bewohnerin entschuldigte sich dafür, dass sie bei einer Frage so auf den Schlauch stand, ich nahm es ihr jedoch nicht übel. Sie war mindestens so aufgeregt wie ich, wenn nicht, sogar noch mehr. Interessant hierbei ist, eins der Lösungen war "Löwenzahn", ich nahm an dem Tag ein Blumenkalender mit und für die Woche, in der diese Prüfung stattfand, war der Löwenzahn abgebildet. Man könnte meinen, es wäre ein glücklicher Zufall gewesen oder gar Schicksal. Schließlich wurde der Praxisbesuch bereits verschoben, aber ich war froh, dass er diesmal auch stattfand. Am Ende verabschiedete ich mich von den Bewohnerinnen, sie haben allesamt gut mitgemacht, ich schenkte ihnen meine Plastikblumen, worüber sie sich alle sehr freuten. Ein Blume blieb allerdings übrig und dies war die Nelke, aus gutem Grund. Ich dachte damals, als ich sie kaufte, das wären kleinere Rosen gewesen, da die Nelke an der Rose stand, ohne Bedenken nahm ich sie mit. Da meinte eine Bewohnerin über die Pflanze, dass sie diese Blumen bestenfalls vermeidet. Die Nelke galt offenbar als Friedhofsblume und verbindet es demnach mit düsteren Erinnerungen, ich wusste das allerdings nicht, daher blieb die übrig, die Bewohnerin bekam von mir übrigens eine Orchidee. Sie mochte Orchideen, aber eine echte wäre viel Aufwand. Schließlich waren wir fertig, ich begleitete die Bewohnerinnen teilweise im Zimmer oder Betreuung, ich selbst musste mit meiner Chefin und Lehrerin die Reflexion durchgehen. Ich sollte erst die positiven Dingen aufzählen und dann Fehlern, die mir aufgefallen sind. Wir sind diese durchgegangen, anscheinend habe ich keinen Augenkontakt zur Lehrerin gehalten, als ich die Biografien vorlas , auch sollte ich deutlicher sprechen (das sagt man mir jedoch seit meiner Kindheit, wahrscheinlich wird sich da nicht viel ändern). Es waren größtenteils nur Kleinigkeiten, ich bekam eine 2 bzw. 1,8. Darauf war ich sehr stolz. Die Lehrerin fragte mich zudem, was ich nach meiner Ausbildung vorhabe, ich meinte daraufhin, dass ich versuchen möchte, die Fachkraft-Ausbildung anzugehen, dabei zu meiner Chefin schaute und hinzufügte "wenn ich natürlich darf". Und na ja... ihre Antwort war nicht gerade zufriedenstellend, meine Chefin sagte nur, sie will, dass ich 1-2 Jahre warte mit dieser Ausbildung und erstmal mehr Praxis mache. Sie hat mir die Ausbildung ausreden wollen, dass sie mir das nicht zutraut aktuell. In diesem Zeitpunkt war mir meine 2 in der Prüfung egal, ich war nur noch schockiert und enttäuscht. Auch über mich selber, aber vor allem auch, da ich ursprünglich die Fachkraftausbildung angehen wollte, aber nicht durfte und doch lieber zuerst die Helfer-Ausbildung machen sollte, was ich ja auch tat. Es war wie ein Schlag ins Gesicht, es hat mich hart getroffen. Letztendlich verabschiedete sich die Lehrerin von mir und wünschte mir viel Glück für die Zukunft. Ein schwaches Danke konnte ich noch hervorbringen.
Wieder in meinem eigentlichen Bereich angekommen, erzählte ich allen, wie die Prüfung ablief, sie gratulierten mir alle zur guten Note, ich teilte jedoch erst keinem mit, dass meine Chance auf die Fachkraftausbildung verwehrt wurde.
In Ruhe räumte ich meine Sachen auf und wollte nach Hause gehen, da betrachtete ich die Nelke, ich legte sie in die Kapelle zu einem Bild eines Bewohners, der eine Woche zuvor plötzlich verstarb. Ich weiß nicht warum, aber es fühlte sich als Abschied richtig an, ihm diese Nelke zu überreichen, wenn auch bildlich. Die Sache mit dem Kalender ging mir nicht aus dem Kopf, klar kann das Zufall sein, aber ich spürte, es war vorherbestimmt und wollte mich irgendwie dafür bedanken, dass es so gut lief. Die Kapelle habe ich nun aufgeräumt, ich räumte sogar Sachen von meinem Kollegen auf, der schnell verschwand. Ich musste 2h später wieder arbeiten gehen, eigentlich hätte man frei gehabt, aber der Praxisbesuch hatte andere Pläne mit mir gehabt, da der Plan bereits feststand und ich nicht tauschen konnte. Die Bewohnerin, der ich eine Orchidee schenkte, stellte die Pflanze in einer besonderen Vase und meinte, das ist ein Andenken an mich und den Tag, wie wir gemeinsam diese Prüfung von mir meisterten. Das hat mich sehr gefreut zu hören. Bis heute steht die noch an ihrem Platz. Erschöpft machte ich mich auf den Weg nach Hause.
Die Tage verstrichen und ich machte mir vermehrt Gedanken darüber, was ich als Nächstes tun sollte. Auch berichtete ich mittlerweile meinen Kolleginnen gegenüber, dass man mir die Ausbildung verwehrt hatte und die waren alle (zurecht) empört darüber. Gerade in der Pflege herrscht Personalmangel, aber mir gab man nicht mal die Chance, mich zu beweisen. Sie wollten mich alle dazu ermutigen, doch die Ausbildung zu versuchen, aber wenn die Chefin sich da quer stellt, kann ich wahrscheinlich schlecht Ja sagen. Sorgfältig sortierte ich meine Gedanken, das Haus wird vermehrt schlechter bzw. die Atmosphäre ist nicht mehr so wie früher, viele möchten gehen/kündigen und keiner sieht eine wirkliche Zukunft fürs Haus. Das ist echt schade, da ich gerade am Anfang meines FSJs damals auf viele Kolleginnen aufsah. Auch die damaligen Chefs, die beide nicht mehr da waren mittlerweile. Jetzt sind genau 2 Wochen vergangen seit meinem Praxisbesuch, nächste Woche habe ich wieder Schule und eigentlich hatte ich ein Vorstellungsgespräch gehabt für die Fachkraftausbildung (also, dass ich an der Schule angenommen werde)m, was ich somit verwerfen kann. Allgemein überlegte ich mir, in welche Richtung ich gehen möchte. Ewig in der Pflege zu bleiben ist nicht zwingend mein Ziel, soll ich die derzeitige Ausbildung durchziehen und mir was Neues suchen? Und wenn ja, was? Bin ich überhaupt noch geeignet für den Beruf und was will ich in meinem Leben erreichen? Werde ich jemals glücklich sein, bei dem, was ich mache? So viele Gedanken schwirren mir derzeit durch den Kopf.

Das wars für heute mit meinem Beitrag, eventuell kommt die Tage wieder ein Beitrag, in dem ich über andere Dinge schreibe, aber heute wollte ich ausführlich über meinen zweiten Praxisbesuch berichten, gerade da ich darüber auch reflektieren möchte. Es hat mir gutgetan, das alles hier niederzuschreiben. In diesem Sinne, bis dann, ciao. ~

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Mittwoch, 9. Oktober 2024
Die zwei Seiten einer Medaille B180
Ich schreibe diesen Bericht gerade, um über meine derzeitige Situation zu reflektieren, die letzten Monate ,seit dem letzten Beitrag, hatte vieles in sich. Nicht nur war ich das erste Mal mit Freunden auf der Gamescom, sondern habe im vergangenen Monat meine Ausbildung angefangen.

Im Juli sind eher unspektakuläre Dinge passiert, die nicht weiter nennenswert sind, daher gehe ich direkt zu August über. August 2024 war wirklich ein... verrückter Monat. Die erste Hälfte bestand daraus, dass ich nahezu täglich auf der Arbeit war und die andere Hälfte hatte ich Urlaub. Am 8. August hatte ich Geburtstag gehabt, da August jedoch ein beliebter Urlaubsmonat ist, wurde heftig darüber diskutiert, wer überhaupt alles im August Urlaub nehmen darf, da meine Ausbildung im September beginnt, sollte ich meinen Resturlaub verbrauchen, wodurch ich knapp 2 Wochen Urlaub bekam. War schön, jedoch musste ich dafür meine Geburtstagsfeier einbüßen, denn viele Kolleginnen waren im Urlaub. Wir waren ziemlich unterbesetzt und es wurde mir zugegeben irgendwann zu viel. 7 Tage Arbeiten, um 1 Tag frei zu haben, nur um wieder 7 weitere Tage zu arbeiten. Irgendwann konnte ich nicht mehr, ich konnte so meinen Geburtstag auch nicht feiern, eigentlich war es immer Tradition, dass ich mit meinen Freunden an meinem Geburtstag feiern, hat die letzten Jahre immer wieder geklappt, doch dieses Jahr ging es einfach nicht. So fühlt sich wohl das Berufsleben an, man muss manchmal Opfer bringen, um auf einen gemeinsamen Punkt zu kommen. Ich habe zwar eingetragen, dass ich an dem Tag frei haben wollte, doch den bekam ich nicht, eben weil wir in der Zeit unterbesetzt gewesen sind. Ich konnte nicht mal an den Wochenenden feiern, da ich auch dort arbeiten musste. Immerhin war der Arbeitstag nicht so anstrengend. Im Grunde haben zwei meiner Lieblingskolleginnen mir zum Geburtstag gratuliert. Das fand ich schön, die eine Kollegin weiß einfach alles, was Pflege angeht, jeder vertraut ihr einfach und arbeitet mit Herz - die andere Kollegin hat selbst am traurigsten Tag mir noch ein Lächeln ins Gesicht zaubern können, indem sie mit ihrem sarkastischen Humor einfach jedem zum Lachen brachte und ich ihre Art einfach wertschätze, da sie nicht auf mich von oben herabsieht. Lange Zeit lang hatte ich bei manchen Kollegen einfach das Gefühl, dass ich nutzlos für die bin. Anfangs wurde vieles an mir kritisiert, da ich die Abläufe noch nicht gut kannte und einfach Zeit brauchte, um mich in diesem Beruf reinzufinden. Manche erwarteten wegen meinem Abitur, ich wäre kognitiv auf einem anderen Level als die anderen, so es ist mit meinem Zeugnis verschwendetes Potential, dass ich in so einem schweren Beruf arbeite. Manche meinten wiederum sogar, hätten sie einen anderen Abschluss, würden die was anderes arbeiten als Pflege. Das traf mich auch etwas. Als ich mich im Februar für die Berufsschule anmelden musste und zu einer Art Vorstellungsgespräch eingeladen wurde, musste ich der Abteilungsleiterin auch erklären, warum ich nicht direkt die Fachkraft-Ausbildung mache, sondern nur Helfer, da es ja schade wäre wegen meinem Abi. Manche sehen da den Menschen dahinter nicht. Wäre mein Klassenkamerad damals nicht gewesen, hätte ich mein Abitur gar nicht erst bestanden, wäre er nicht da gewesen, wäre ich bestimmt durchgefallen. Mein Schnitt war 3,3, wodurch ich bei manchen Betrieben dummerweise keine Chance hatte. Ich wollte damals was in Richtung Mediengestaltung machen, ein Traum, den viele in meiner Klasse hatten, viele haben studiert, andere fingen eine Ausbildung an, doch ich... ich fand nichts. Außer im sozialen Bereich. ich bewarb mich damals in einem Heim für Kinder mit Behinderung, wahrscheinlich wäre ich genommen worden, wenn ich auch ein Schulplatz gehabt hätte, doch ich bin rückblickend froh, dass daraus nie was wurde. Mitte August habe ich mit meinem Freund darüber gesprochen, mein Wunsch, anderen Leuten zu helfen, wurde irgendwie stärker. Obwohl ich immer schüchtern gewesen bin, wollte ich was im Leben machen, was mich erfüllt. Ich begann später nachzuschauen und fand eine Anzeige als Pflegekraft im örtlichen Heim, doch ich dachte mir, ich probiere erstmal ein FSJ aus, danach könnte ich mich ja immer noch entscheiden, was anderes zu machen. 2 Jahre später und ich bin immer noch hier. Es war nicht immer leicht, muss ich sagen. Wenn man noch nie zuvor in der Pflege gearbeitet hatte, macht es auch Sinn, dass der Start in sowas anspruchsvoll sein kann. Pflege ist nie einfach. Damals wollte ich den Job ausüben, weil ich Menschen helfen wollte. Menschen, die vielleicht keine Familie mehr bei sich haben oder einsam im hohen Alter sind. Ich wollte für diese Menschen da sein, mit ihnen Zeit verbringen und die letzten Tage, die sie haben, schöne daraus machen.
Niemand macht diesen Beruf für Geld, für das, was man leistet, wird man nie richtig entlohnt. Dieser Beruf ist hart. Es gab viele Wochenenden, Feiertage oder andere besondere Events, an denen ich arbeiten musste und mir ein Gedanke manchmal auftat, für was ich das alles überhaupt noch mache. Mit meinem Abitur könnte ich tatsächlich einen typischen Bürojob nachgehen und viel mehr Geld verdienen, an Feiertagen könnte ich auch zu Hause sitzen und müsste eventuell keine Schichtarbeit leisten, was die Gesundheit von einem auch gefährdet, doch an anderen Tagen ist die Stimmung einfach ganz anders. Es gibt/gab Bewohner, die ich ins Herz geschlossen habe mit der Zeit. ich war für sie da, wenn sie mal jemanden zum Reden brauchten, eine Umarmung, wenn sie ihre Süßigkeiten loswerden wollten, wenn sie Probleme hatten oder einfach nicht allein sein wollten. Manchmal, wenn ich etwas Zeit für jemanden habe, nehme ich mir auch diese Zeit und rede einfach mit den Leuten. Manche haben halt keine Familie, die sie immer besuchen kommen, andere schotten sich ab oder haben keine Freunde. Einige möchten alleine sein und das respektiere ich auch. Ich bin auch eher introvertiert und normalerweise gehe ich in sowas unter, doch bei manchen fühle ich mich einfach wohl. Ich bin viel offener geworden als früher, das geben mir auch viele als Feedback. Man traut mir mittlerweile mehr zu, teilweise sogar mehr, als ich mir selber.

Ich schweife ein bisschen ab, nach dieser anstrengenden Zeit, hatte ich endlich 2 Wochen Urlaub gehabt. Dieses Mal wollte ich auch irgendwohin fahren. Ende August ist immer die Gamescom, daher habe ich mir überlegt mit meinem Freund und meinen besten Freunden, Simon und Marcel, meine langjährigen Schulkameraden, zu verreisen. Wir sind nach Köln gefahren, doch wir haben uns kein Hotel gemietet, sondern konnten bei einem anderen Kumpel unterkommen für die 4 Tage. Es war nicht in Köln, aber immer noch nah genug. Ich mag Großstädte nicht, doch ich schätze es sehr, dass die Bus und Bahnverbindung nahezu den ganzen Tag in Betrieb ist, hier aufm Land kommt man nach 18 Uhr nicht mal mehr nach Hause. Jedenfalls war der Ankunftstag noch ganz entspannt, wir haben nur die Mutter von meinem Freund besucht, die in der Stadt gewohnt hatte und haben dann eine Pizza bestellt. Am nächsten Tag sind wir nach Düsseldorf gefahren und haben dabei 2 weitere langjährige Freunde, Deku und Zocker angetroffen. Die kannte ich lange aus dem Internet, doch traf sie bereits letztes Jahr, als ich schon mal in Köln für eine Woche da war. Es war schön, die beiden wiederzusehen. Wir waren 7 Leute am Ende und sind zum japanischen Garten gegangen, meilenweit gelaufen und zusammen Hotpot gegessen. in dem Restaurant konnte man seine Zutaten selber wählen und obwohl ich nur leicht scharf genommen habe, war es für mich viel zu scharf, wodurch ich nicht alles aufessen konnte. Meine Freunde, die das noch nicht kannten, auch nicht. Ich habe mich zusätzlich auch noch mit Letus verabredet, sie hingegen habe ich noch nie in echt getroffen, doch haben auch seit 2021 ungefähr Kontakt. Sie ist ein bisschen jünger als der Rest, aber wir haben uns gut unterhalten können, finde ich. War nur ungewohnt in real life miteinander zu reden. Zum Abschluss des Tages machten wir alle ein Gruppenfoto. Es war wirklich eine einmalige Erfahrung. Ich werde das lange in Erinnerung behalten. Der Tag ging auch gut zu Ende. Am nächsten Tag war es endlich so weit, wir sind das erste Mal auf die Gamescom gegangen, ich war zuvor noch nie da und wow, sind da viele Menschen unterwegs. Wir waren in der Indie-Ecke und selbst da, waren tausende von Leuten. Mit meinen Freunden musste ich mich erstmal zurechtfinden in den riesigen Hallen. Ich erfuhr, dass einer meiner Lieblings-"Internetstars" da war. Also den kenne ich seit 7 Jahren und es war für mich echt immer so ein Lifegoal, ihn in echt zu sehen, wegen ihm hat meine ganze Internetodyssey angefangen, weil ich damals seine Videospiele total mochte, die er selber entwickelte und damals wollte ich in einer kreativen Richtung gehen, was mehr oder weniger gut ausging. Damals in der 9 Klasse mit 15 und jetzt, 7 Jahre später mit 22 Jahren und berufstätig, habe ich diesen Traum wahrgemacht. Auf der Messe trafen wir noch viele weitere coole Leute, mit denen konnte ich auch immer ein Foto machen oder ein Autogramm bekommen. Wir sind auch in der Merch-Halle angelangt und ich habe mir da eine lustige Cyberbrille gekauft. Meine alte Sonnenbrille konnte ich nicht mitnehmen, doch die neue Brille sieht cool aus. Einer meiner Freunde war nur irgendwann total überfordert, ich habe ihn mehrfach gefragt, ob alles in Ordnung ist oder ob er etwas braucht, doch er lehnte alles ab und weinte still vor sich hin. Es stellte sich heraus, dass er zu einer bestimmten Ecke gehen wollte und sich dort Merch kaufen möchte, doch da er vor der Gruppe schüchtern gewesen ist, war er eher gekränkt davon, da wir nicht das gemacht haben, was er wollte. Doch er konnte letztendlich das kaufen, was er unbedingt wollte und war zufrieden. Nagi (mein Freund) und ich haben derweil nach eine weitere Person gesucht und auch gefunden. Leider konnten wir auf der Gamescom nichts anspielen, da es total voll gewesen ist und man stundenlang sich anstehen sollte. Wir hatten nur einen Tag zeit und ich wollte möglichst viel sehen. Außerdem wollte ich das nicht meinen Freunden antun, dass sie auf mich eine Stunde warten müssen. Der Tag verging schneller als wir dachten und mussten irgendwann wieder zurück. Auf dem Rückweg haben wir uns gleich zweimal verlaufen, doch haben irgendwann den Heimweg gefunden. Bei der Rückfahrt trafen wir auch auf Cola, den ich ebenfalls lange kenne und wow, ich hatte ihn vom Aussehen her anders in Erinnerung gehabt (weil liegen 3 Jahre dazwischen), weshalb ich ihn erst nicht erkannte, sondern erst, als er mich ansprach. Die Rückfahrt war nur ein wenig voll, da viele Leute wegen der Gamescom im Zug eingestiegen sind und man sich ziemlich eingeengt fühlte. Mal schauen, ob ich nächstes Mal hingehe. Werde auf jeden Fall wieder mit Freunden hingehen. Und länger.
Beim nächsten Tag sind wir wieder abgereist, waren kurze 4 Tage, doch hatte Spaß gehabt und konnte auch gleichzeitig beweisen, dass ich alleine zurecht komme, da meine Mutter sich Sorgen machte, dass mir auf dem Weg was passiert, aber nein, wir haben gut auf uns selbst aufgepasst. Mit dem Tag wurde ich etwas selbstständiger.

Die restlichen Urlaubstage vergingen leider wie im Flug und schon stand ich wieder auf der Arbeit, jedoch ausgeruhter. Leider hatte ich erstmal 9 Tage am Stück eine anstrengende Woche, hatte zwar zwischendurch frei gehabt, doch an diesen Tagen musste ich zu einem Termin, weshalb ich erstmal mit Beginn das Schulblocks richtig mich ausruhen konnte. Denn ab September hat offiziell meine Ausbildung angefangen. Als Altenpflegehelferin, wir gehören zum letzten Jahrgang, da es diese Ausbildung nächstes Jahr nicht mehr geben wird. Ungefähr sind wir knapp 30 Schüler in der Klasse, bis auf meine zwei Arbeitskollegen, die jedoch auf einer anderen Station als ich arbeiten, kannte ich niemanden. Die Schule ist glücklicherweise direkt neben meiner alten Schule, weshalb ich es nicht wirklich weit hatte und die Buszeiten sich zum Glück nicht geändert hatten. Die erste Schulwoche fing schon ziemlich hart an, man hat uns die Schule gezeigt (kannte ich alles schon), uns wurden die Lehrer vorgestellt, die wir im Schuljahr haben und es wurde immer ein indirekter Druck ausgeübt, da diese Ausbildung nur ein Jahr lang geht und wir sehr viel dafür lernen müssen. Egal bei welcher Lehrerin, es gab immer einen leichten Druck, weshalb es manchmal angespannt war. Die Schulzeit nutzte ich auch wieder, um gelegentlich ein Buch zu lesen oder auch mal effektiv zu lernen. Mit meinen Kollegen hatte ich nicht so viel am Hut gehabt, wir kannten uns nur sporadisch, haben uns ab und zu gegrüßt, mehr nicht. Durch den ganzen Schulstoff merkte ich erst, wie viel ich noch nicht wusste, obwohl ich seit zwei Jahren dort arbeite, seien es Fachbegriffe oder Arbeitsweisen, so oft wie man laut der Schule desinfizieren sollte, hat man auf der Arbeit nicht mal die Zeit dafür, leider, gerade in der Grundpflege, wo alles schnell gehen muss. Oder Sachen, die man die ganze Zeit anders, nicht unbedingt wirklich falsch, machte. Der erste Schulblock ging 3 Wochen, schon direkt in der dritten Schulwoche mussten wir die ersten zwei Klassenarbeiten schreiben, ich war teilweise überrascht, dass ich für eine Klassenarbeit nur 25 Minuten ca brauchte, obwohl wir 60 Minuten Zeit hatten. Aber ich verstehe das schon, dass man am Anfang es noch nicht so schwer machen möchte. Ich konnte die Aufgaben gut lösen und hoffe demnach auch auf einer guten Note. Also ich hoffe es wirklich, da ich definitiv bestehen möchte. Wir bekamen auch viele Blätter in der Hand gedrückt, die wir unserer Praxisanleiterin abgeben mussten, nur leider hatte ich zu dem Zeitpunkt noch keine, ich ging also 2 Mal zur Arbeit, doch man konnte mir keine genaue Antwort geben. Als der Schulblock vorbei war, war ich irgendwie wieder froh auf der Arbeit zu sein bei meiner gewohnten Umgebung. Es ist für mich fast wie ein zweites Zuhause, da ich wirklich fast jeden Tag da bin. Seit einer Woche bin ich zurück und habe mich wieder eingelebt, auch wenn ich überwiegend eher Spätschichten machte. Es war schön zu sehen und zu hören, dass manche Bewohner sich freuten, mich wieder zu sehen. Ich war auch froh, dass nach wie vor alle da waren.

Zusammenfassend kann ich sagen, die letzten Wochen waren richtig lebhaft. Ich habe an Erfahrung dazugewonnen und fühl mich auch viel selbstbewusster. Es sind wie die zwei Seiten einer Medaille, privat lief es bunt und auch auf der Arbeit. Jedoch werde ich niemals beide "Welten" miteinander kombinieren können. Die, die mich privat kennen, kennen mich nur so, wie ich privat nun mal bin, eher offener und die auf der Arbeit, kennen nur die andere, verschlossene Seite von mir, was nicht unbedingt was schlechtes sein muss.

Na ja, es ist gerade 1 Uhr und ich schreibe seit fast 1, 1/2h. Also, Gute Nacht und bis zum nächsten Beitrag von mir, bis dann, Ciao.

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